Solingen Balkantrasse ist von Lennep nach Opladen am Netz

Solingen · Seit einer Woche dürfen Fußgänger und Radfahrer endlich offiziell den neuen Weg im Zuge der Balkantrasse zwischen Opladen und Burscheid nutzen. Für die meisten geht ein Traum in Erfüllung. Dass die alte Bahntrasse mal Teil des Panorama-Radweges Balkantrasse wird, daran gab es vor vier, fünf Jahren mächtig Zweifel.

Morgenpost-Mitarbeiter Tim Kronner hat sich die Trasse angesehen. Hier einige seiner Eindrücke: "Entlang des breiten Asphaltweges bietet sich ein wunderschönes Panorama: grasende Kühe, herrlich hügelige Landschaft mit alten Bergischen Fachwerkhäusern. Das ist positiv. Lediglich der Übergang in Burscheid stört. Hier geht es immer noch über eine Kreuzung, dann über einen engen Schotterweg zurück zum Radweg. "Freie Fahrt bis Opladen" steht auf einem Plakat, bevor es auf dem neuen, dunklen Asphalt weitergeht. So ein bisschen nach Baustelle sieht es noch aus. Der Bagger am Rand, Bauzäune, und gelbe Markierungen zeigen, dass es den Weg noch nicht lange gibt. Bis Opladen ist die Balkantrasse etwas breiter als auf dem Stück zwischen Wermelskirchen und Burscheid. Mit etwas stärkerem Trampeln kann man ohne Probleme fast Geschwindigkeiten von bis zu 50 Kilometern die Stunde erreichen.

So viel Spaß das schnelle Fahren auch macht, auf Dauer wird die Balkantrasse auf diesem Stück jedoch etwas langweilig. Für die Radfahrer, die wirklich nur das Panorama sehen wollen, mag das alles schön und gut sein. Mir gefällt allerdings der Abschnitt zwischen Wermelskirchen und Burscheid besser. Da geht es mal bergauf, mal bergab oder etwas um die Kurve. Das ist abwechslungsreich und doch eigentlich das Schöne am Bergischen."

Tim Kronner kam aus Wermelskirchen, fuhr also bergab. Zurück ist die Steigung zwar gering, so schreibt er, "aber die mehr als 200 Höhenmeter gehen doch irgendwann in die Oberschenkel. Wenn dann auch noch ein älteres Ehepaar auf E-Bikes vorbei surrt, ist das nicht motivierend." Unterwegs kommt Kronner mit dem Hilgener Franz Josef Altmann ins Gespräch. "Ich bin die neue Strecke gefahren, als sie noch gar nicht geteert war. Jetzt ist es aber viel besser, als über den Schotter", erzählt er. Der begeisterte Radfahrer ist ein Balkantrassen-Experte. Bei gutem Wetter fährt er täglich über den Panorama-Radweg. "Allerdings nur zwischen Wermelskirchen und Opladen hin und her. Durch die Wermelskirchener Innenstadt zu fahren, tue ich mir nicht an."

Die Bilanz des Testers Kronner: "42 Kilometer in zwei Stunden zurückgelegt, das schöne Bergische Panorama genossen, allerdings etwas wenig Fahrspaß gehabt. Für einen schönen Sonntagsausflug ist die Trasse allemal empfehlenswert."

(RP)
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