Solingen Beeindruckende Premiere des Chors der Symphoniker

Solingen · Bisher traten die Städtischen Chöre Remscheid und Solingen meist getrennt auf, das war nicht nur logistisch, sondern auch künstlerisch nicht mehr tragbar. Daher war die Fusion sehr sinnvoll, mit Ulrich Eick-Kerssenbrock, Chef der Solinger Musikschule, wurde ein neuer Chorleiter gefunden, der Generalmusikdirektor Peter Kuhn in dieser Hinsicht entlastet.

 Ulrich Eick-Kerssenbrock

Ulrich Eick-Kerssenbrock

Foto: mak

Und was der "Chor der Bergischen Symphoniker" zu leisten vermag, das war beim Kirchenkonzert am Samstagabend in der sehr gut besuchten Lutherkirche zu hören. Unter der Stabführung von Ulrich Eick-Kerssenbrock wurde die "Messe in D-Dur" von Antonín Dvorák aufgeführt. Der Tscheche hatte sein Werk 1887 zuerst für Chor und Orgel komponiert, auf Druck seines Verlegers aber später eine Fassung für Orchester, Chor und Solisten erstellt.

Die Messe folgt der Liturgie, das "Kyrie" zu Beginn wird vom Solistenquartett eröffnet. Annika Boos, Sopran, Cordelia Katharina Weil, Alt, sowie der Tenor Kim Schrader und Felix Rathgeber, Bass, sind ausgewiesene Experten für Kirchenmusik, haben aber auch ein breitgefächertes Repertoire in Lied und Oper. In der Lutherkirche harmonierten die Solostimmen wunderschön mit Orchester und dem Chor, der auch bei den Männerstimmen sehr gut besetzt ist, heutzutage ein Problem vieler Chöre.

Jubelnd erklang das "Gloria in excelsis Deo", das gleich abgelöst wird von der feinen, innigen Musik im "Gratias agimus tibi". Im "Credo" bricht ein wenig die Volksmusik der böhmischen Heimat Dvoráks hervor, während im "Sanctus" die farbenreiche Musik abwechselt zwischen Pianissimo und Fortissimo. Ein langes Orgelvorspiel eröffnet das "Benedictus" und gleich darauf singt der Chor strahlend ein jubelndes "Hossana". Noch einmal erklingen die Solostimmen im "Agnus Dei" und die ergreifende Wirkung des "Dona nobis pacem" ließ niemand unberührt. In tiefer Innerlichkeit erklangen die letzten Takte, sekundenlang war es still in der Kirche, bis der begeisterte Applaus anhob. Der "Chor der Bergischen Symphoniker" hat seine Saisonpremiere mit Bravour bewältigt. Die passende Eröffnung zu diesem begeisternden Kirchenkonzert waren die zwei empfindsamen Charakterstücke, die Edvard Grieg unter dem Titel "Elegische Melodien" in Töne gesetzt hatte.

(wgü)
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