Solingen Bei Gecko kommt Bewegung ins Licht

Solingen · Bis zum 20. Dezember zeigt die Galerie Gecko Werke von Julia Belot, Albert Geertjes und Hans Horst Thomas.

Zum achten Mal beteiligten sich die Künstler des Güterhallen-Vereins an der Solinger Lichternacht. In diesem Jahr stand das Event um Licht und Schatten in den Künstlerateliers unter dem Motto "Bewegung". Um dieses Thema stimmungsvoll umzusetzen, stellt die Galerie Gecko bis zum 20. Dezember Werke von drei völlig unterschiedlichen Künstlern aus: Julia Belot, Albert Geertjes und Hans Horst Thomas.

Auf einer Ausstellung in Amsterdam wurde Galerist Klaus Gehrmann auf den Niederländer Albert Geertjes aufmerksam. Der 1951 bei Groningen geborene Künstler erschafft Lichtskulpturen, die nicht nur sehr außergewöhnlich, sondern ausdrucksstark und durchaus auch witzig sind. So hat er in Anlehnung an Joseph Beuys' "Fettstuhl" eine Installation mit dem Titel "Glas ist Fett" gestaltet. Auf der Sitzfläche des Stuhles häufen sich Glaswürfel, die von innen beleuchtet werden. Es wirkt, als hätte jemand Eiswürfel auf den Stuhl gekippt.

Genauso steht eine alte Schubkarre in der Galerie, randvoll mit diesen gläsernen Eiswürfeln, eine Schaufel steckt darin. "Diese Objekte werden beleuchtet, und das Licht bewegt sich", verrät Klaus Gehrmann. Die meisten der 14 ausgestellten Werke sind eine Kombination aus alten Gegenständen - Schubkarre, Eimer, Schaufel, Fahrradfelge, die dann mit dem Glas und dem Licht zu einem Gesamtkunstwerk werden, das seinen Reiz im Gegensatz hat.

Daneben hat Geertjes Lampen aus Sardinen- oder Tomatensuppen-Dosen gestaltet. "Es macht Spaß, wenn man mal so sehr ausgefallene Sachen zeigen kann, die eigentlich schon Museumscharakter haben", sagt Klaus Gehrmann.

Auch bei der russischen Künstlerin Julia Belat steht die Bewegung im Mittelpunkt ihrer Bilder. Sie hat Mädchen bei Ballettstunden beobachtet, ihre Bewegungen, ihren Ausdruck, ihre Konzentration auf die Leinwand gebracht. Diese Momentaufnahmen sind anrührend und stecken voller Poesie.

Ganz anders das große Tresor-Objekt des Künstlers Hans Horst Thomas. Hier ist es nicht das Objekt, das sich bewegt, hier muss sich der Betrachter bewegen. Je nachdem, in welcher Richtung er an dem Werk vorbeiläuft, gehen die Tresortüren auf und der Blick auf die Goldbarren wird frei, oder die Tresortüren schließen sich.

Neben der Ausstellung zum Thema "Bewegung" zeigt die Galerie Gecko auch "Small but beautiful: 100 kleine Formate" - Bilder, Grafiken, Skulpturen und Keramiken vieler unterschiedlicher Künstler - kein Werk ist größer als 70 x 70 Zentimeter. Hier ist für jeden Geschmack und jeden Geldbeutel etwas dabei. "Die Preise gehen von 90 bis 9000 Euro", nennt Gehrmann den Preisrahmen der versammelten Exponate.

(sue)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort