Solingen Beirat sendet positives Signal an Mountainbiker

Solingen · Durch den Bau einer Strecke im Bärenloch soll illegales Fahren im Wald eingedämmt werden.

Kritische Töne gab es nur im Hinblick auf die Informationsvorlage der Verwaltung: Darin heißt es, der Bau einer Mountainbikestrecke im Bärenloch sei unter anderem mit Rodungen des Waldbestandes verbunden. Eine Realisierung der Strecke stehe den Zielen von Natur und Landschaftsschutz und der Erholungsfunktion des Waldes entgegen. "Der Text liest sich schrecklich", urteilte etwa Dr. Karl-Peter Wiemer, der die Landesgemeinschaft Naturschutz und Umwelt (LNU) im Beirat der Unteren Landschaftsbehörde, verkürzt auch Landschaftsbeirat genannt, vertritt. "Wir sollten stattdessen ein positives Signal aussenden", forderte Wiemer, und gab damit die fast einhellige Auffassung des Gremiums wieder.

Artur Pach von den Technischen Betrieben stellte in der Sitzung des Beirats die Varianten für die Schaffung einer Mountainbikestrecke vor. Gegen die erste gibt es erhebliche Vorbehalte, weil die Radsportler dort dem Zulieferverkehr des Entsorgungszentrums in die Quere kämen und eine von der Bezirksregierung geforderte zusätzliche Bodenschicht mit deutlichen Mehrkosten verbunden wäre. Die zweite Variante gilt in sich als deutlich stimmiger, läge aber nördlich der Kompostieranlage vollständig im Landschaftsschutzgebiet.

"Kein großes Problem" sieht darin der stellvertretende Beiratsvorsitzende Henning Pless (LNU). Ein Großteil der Strecke befinde sich auf einer Wiesenfläche, ansonsten sei die Umgebung gekennzeichnet von Bäumen mit geringem Durchmesser. Auch Gerhard Bahmer, Vorsitzender der Stiftung zum Schutz von Tier und Natur, sprach von einer "attraktiven Idee." Hintergrund ist die Hoffnung, durch den gezielten Bau einer Strecke für Mountainbiker illegales Querfeldein-Fahren durch den Wald einzudämmen.

Als positives Beispiel nannte Artur Pach eine Anlage in Wuppertal. Die Strecke im Bärenloch werde in Abstimmung mit den Radsportlern ausgearbeitet. Zugleich lud Pach die Mitglieder des Beirats zu einer Ortsbegehung ein, die womöglich noch vor der nächsten Sitzung des Gremiums am 2. Juni stattfinden wird. "Das hängt davon ab, welche Fragen wir in der Zwischenzeit geklärt haben", sagte der städtische Abteilungsleiter im Ingenieurbüro Grünflächen und Landschaftsplanung.

Einen Beschluss fasste der Beirat zu diesem Thema nicht, wohl aber zu einigen geplanten Baumaßnahmen: Die Einleitung von Regenwasser von den Dächern der Siedlung Normannenstraße in den derzeit trockenen Oberlauf des Demmeltrather Baches fand ebenso Zustimmung wie die Sanierung der maroden Wupperbrücke Wiesenkotten. Auch dem Antrag des Merscheider Heimatvereins, für ein Schülerprojekt mit der Grundschule Erholungsstraße im Lochbachtal Schautafeln zur Artenvielfalt aufzustellen, stimmte der Beirat zu.

(ied)
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