Solingen Bergischer HC treibt Arena weiter voran

Solingen · Nach dem Abstieg aus der Handball-Bundesliga laufen die Arbeiten für die Arena Bergisch Land weiter. Die Halle könnte rund 6000 Plätze haben und neben Spitzenhandball noch andere Events in die Region holen.

 Das Duell gegen Hannover-Burgdorf am Samstang in der Unihalle war das vorerst letzte Erstliga-Spiel des BHC. Nun wird der Wiederaufstieg angepeilt.

Das Duell gegen Hannover-Burgdorf am Samstang in der Unihalle war das vorerst letzte Erstliga-Spiel des BHC. Nun wird der Wiederaufstieg angepeilt.

Foto: mak

Der zurückliegende Samstag war ohne jeden Zweifel ein Schwarzer Tag für den Solinger Sport. Denn trotz eines Sieges im abschließenden Spiel gegen Hannover-Burgdorf konnte Handball-Bundesligist Bergischer HC den Abstieg in die Zweite Liga nicht mehr vermeiden - was zur Folge haben wird, dass der BHC in der kommenden Saison nicht mehr gegen Spitzenteams wie Kiel, Flensburg beziehungsweise die Rhein-Neckar Löwen auflaufen wird, sondern im Bundesliga-Unterhaus auf Gegner wie Dessau-Roßlau, Aue oder Saarlouis antreten muss.

Gleichwohl soll das Intermezzo in der Zweiten Bundesliga nicht von Dauer sein. Ziel ist es, dass der Bergische HC möglichst schnell in die Belle Etage des deutschen Profi-Handballs zurückkehrt. Weswegen die Planungen für die neue Arena Bergisch Land - auch im Angesicht des "Betriebsunfalls" Abstieg - weiter mit Nachdruck vorangetrieben werden.

Das bestätigte gestern BHC-Beirat Jörg Föste auf Anfrage unserer Redaktion. "Nachdem das Planungsrecht auf den Weg gebracht wurde und die Vorbereitungen für die Verhandlungen mit den Grundstückseigentümern gelaufen sind, stehen diese Gespräche nun bevor", sagte Föste. Der Beirat arbeitet inzwischen seit dreieinhalb Jahren für das Projekt und geht davon aus, dass nach Klärung der Grundstücksfragen zügig Gutachten zu Lärm und Verkehr für die Eventhalle kommen werden.

Nach Stand der Dinge könnte die neue Arena Bergisch Land in dem zukünftigen Gewerbegebiet Piepersberg-West an der Stadtgrenze zu Wuppertal entstehen, nach ihrer Fertigstellung einmal rund 6000 Zuschauern Platz bieten und damit all jene Rahmenbedingungen bieten, die für gemeinhin als notwendig erachtet werden, um im Bergischen dauerhaft Spitzenhandball zu etablieren.

Dass an dem Neubau kein Weg vorbeiführt, daran besteht führt für BHC-Beirat Föste jedenfalls kein Zweifel. "Schon die jetzt beendete Bundesliga-Saison hat doch deutlich gemacht, dass wir mit unseren bisherigen Hallen nicht mehr konkurrenzfähig sind", betonte Jörg Föste und verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass sich im Abstiegsrennen der abgelaufenen Spielzeit 2016/17 am Ende genau jene Teams zu behaupten wussten, die bereits heute über moderne Spielstätten verfügen.

Tatsächlich haben Mannschaften wie der TBV Lemgo sowie der VfL Gummersbach gegenüber dem Bergischen HC einen Wettbewerbsvorteil, den der Solingen-Wuppertaler Fusionsclub immer schwerer wettzumachen vermag. Zumal, wie Beirat Föste überdies klarstellte, selbst Teams wie Mitabsteiger Balingen, der seinerseits keine neue Halle besitzt, strukturell bessergestellt sind. Föste: "Unter anderem auf Grund der guten Wirtschaftslage in Baden-Württemberg und der mangelnden Konkurrenz in der Umgebung kann Balingen doppelt so viel an Eintrittspreisen einnehmen wie wir".

Ein Problem, dass auch bei der Stadt Solingen bekannt ist, die die Federführung bei der Planung der Arena Bergisch Land übernommen hat. Wobei man im Rathaus guter Dinge ist, dass die Vorarbeiten für den Neubau weiter auf Kurs sind. "Die Kooperation zwischen dem BHC und den Städten läuft hervorragend", lobte der verantwortliche Abteilungsleiter Carsten Zimmermann am Dienstag die bisherige Zusammenarbeit.

Und auch in der Solinger Politik überwiegen nach wie vor jene Stimmen, die dem Projekt Hallenneubau positiv gegenüberstehen. "Der Bau war nie abhängig von der aktuellen Ligazugehörigkeit", unterstrich der Sportausschussvorsitzende Ernst Lauterjung (SPD) nun noch einmal die Bedeutung der Arena Bergisch Land. Lauterjung geht ebenfalls davon aus, dass der BHC eine neue Heimat braucht, da die Solinger Klingenhalle und die Wuppertaler Unihalle kaum mehr heutige Anforderungen erfüllen. Umso wichtiger erscheint es dem Sozialdemokraten darum "dass die neue CDU/FDP-Landesregierung zu den Zusagen der alten Regierung zur Finanzierung steht".

(or)
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