Solingen Berting-Haus: Neubau zu 80 Prozent fertig

Solingen · Die Gerüste werden abgebaut, der Innenausbau hat begonnen. Fertigstellung für den Spätsommer 2015 geplant.

Nur ungern erinnert sich Tim Kurzbach an die langwierige Planungsphase, die geprägt war von vielen Diskussionen und begleitet wurde von unterschiedlichen Auffassungen. "Zehn Jahre hat es gedauert. Da steckte sehr viel Politik drin", sagt Kurzbach. Umso erfreuter ist der Aufsichtsratsvorsitzende der Altenzentren der Stadt Solingen über die Tatsache, dass diese Phase der Vergangenheit angehört und der Neubau des Gerhard-Berting-Hauses so langsam aber sicher Gestalt annimmt. "Die Arbeiten sind zu 80 Prozent abgeschlossen", erklärte Peter Knoch, Geschäftsführer der Altenzentren der Stadt Solingen, im Rahmen der technischen Abnahme der Fassade.

Zwar sorgte ein Brand bei einer beauftragten Fensterfirma sowie die Insolvenz des Nasszellenlieferanten zunächst für eine sechswöchige Verzögerung, aufgrund von guter Koordination der beteiligten Firmen habe man jedoch bereits zwei Wochen des Zeitplans wieder aufholen können. Anfang Oktober sollen schließlich die ersten Umzugskartons der Bewohner ausgepackt werden. 60 von ihnen leben zurzeit noch im ehemaligen Wohnheimbereich, der 1978 in Betrieb genommen wurde. Sobald der neue Gebäudetrakt fertiggestellt ist, beginnen die Altbau-Sanierungen. "Da gehen wir kräftig ran, um alles auf den neuesten Stand zu bringen", versicherte Tim Kurzbach. Die geplante Fertigstellung ist für den Spätsommer 2015 angesetzt. Dass es bis dahin noch einiges zu tun gibt, weiß auch Bauleiter Gerd Schroeder, der zurzeit mit dem Innenausbau beschäftigt ist. "Mit der Elektronik und der Belüftung sind wir durch. Die Malerarbeiten wurden aufgenommen und sollen zeitnah fertiggestellt werden. Auch die Bodenbelagsarbeiten haben begonnen", erklärt Schroeder. Außerdem würde die Außenfassade nun nach und nach von den Gerüsten befreit. Parallel dazu stünde die Ausschreibung für die Außenanlage kurz vor der Veröffentlichung. Nach Angaben des Bauleiters verläuft die Kooperation mit den beteiligten Firmen "sehr professionell".

84 Bewohner sollen im U-förmigen Anbau ihr neues Zuhause finden. Die Gesamtmaßnahme kostet 12,5 Millionen Euro, wovon rund 9,5 Millionen Euro in den Neubau flossen. "Diese Summe ist schon eine Hausnummer für eine städtische Gesellschaft. Zeigt jedoch, dass Wert auf gut ausgestattete Wohnzentren gelegt wird. Außerdem ist es ein Bekenntnis zum Standort", sagte Tim Kurzbach. Die Pläne für den neuen Gebäudetrakt können sich durchaus sehen lassen - neben einem großen Aufenthaltsraum soll es unter anderem zwölf Einzelzimmer geben, die je nach Bedarf zu sechs Doppelzimmern kombiniert werden können. Laut Peter Knoch sei das Interesse der Bewohner an ihrem neuen zu Hause groß. Darum wurden bereits Führungen über die Baustelle angeboten und in Anspruch genommen. Davon profitierten auch die Bauarbeiter. "Einmal haben die Bewohner uns sogar Kuchen gebracht", erinnert sich Bauleiter Gerd Schroeder lächelnd.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort