Solingen Berufsschüler füllen Blutreserven auf

Solingen · Der meisten der 92 neuen Blutkonserven bei der Blutspendeaktion am Friedrich-List-Berufskolleg stammen von Erstspendern.

Man könnte denken, es gibt etwas gratis: Eine lange Schlange von wartenden Schülern hat sich um 10 Uhr morgens vor der Aula des Friedrich-List-Berufskollegs gebildet. Tatsächlich aber wird sich angestellt, um etwas zu geben. Seit einer halben Stunde läuft die Blutspendeaktion, die seit einigen Jahren regelmäßig an dem Solinger Berufskolleg stattfindet. Während viele noch mit Anmeldung und Registrierung beschäftigt sind, werden die ersten Venen bereits angezapft. "Ich wollte schon als kleines Mädchen unbedingt Blut spenden", berichtet Sevda Celep (24), während ihr Blut durch den durchsichtigen Plastikschlauch fließt. "Es war mit das erste, das ich kurz nach meinem 18. Geburtstag gemacht habe. Heute ist schon mein drittes Mal."

Im Gegensatz zu Sevda Celep sind der Großteil der Schüler Erstspender. "Das liegt daran, dass Blutspenden erst ab 18 möglich ist. Viele der Schüler, die zum ersten Mal mitmachen, sind im nächsten Jahr schon von der Schule", erklärt Andrea Kraemer, die den Einsatz der Ehrenamtlichen des Deutschen Roten Kreuzes Solingen leitet.

Laura Maskos (18) hat ihr erstes Mal noch vor sich: "Ich möchte jemandem helfen mit meinem Blut, das ich gar nicht brauche." Auch Ilias Nikolaidis (24) streckt heute zum ersten Mal freiwillig seine Armbeuge her. Aus seiner Klasse haben nur vier Schüler mitgemacht, der Rest habe sich nicht getraut. "Ich kann aber alle beruhigen: Es ist nur ein kleiner Pikser und tut nicht weh."

Bevor die eigenen Venen angezapft werden, muss sich jeder Spender zunächst mit Vorlage seines Personalausweises anmelden und registrieren. Nach dem Ausfüllen eines Gesundheitsfragebogens und dem anschließenden Arztgespräch wird der Blutdruck gemessen und ein kleiner Test zum Eisenwert durchgeführt. Dann kann man es sich auf einer der Liegen bequem machen: Rund 15 Minuten dauert es, bis ein halber Liter Blut abgenommen wurde. Nach einer kurzen Verschnaufpause folgt der wohl angenehmste Teil: Der Gang zum Buffet mit belegten Brötchen, Muffins, kalten Getränken und Kaffee. Die DRK-Mitarbeiter achten darauf, dass die Spender ihre Kräfte wieder aufladen und sich eine Weile erholen, bevor es zurück in den Unterricht geht.

Nach zwei Wochen verschickt die Blutbank Breitscheid die Blutspendeausweise, spätestens dann wissen auch die "Neulinge" über ihre Blutgruppe Bescheid und können damit in 56 Tagen - so viel Zeit muss zwischen zwei Blutspenden liegen - zu einem weiteren der rund 30 Termine in Solingen kommen. Besonders in der Ferienzeit werden die Reserven knapp, da viele regelmäßige Spender im Urlaub sind. Doch auch jetzt fallen viele von ihnen grippebedingt aus: "Wir freuen uns über jeden Einzelnen", so Kraemer. Am Ende der Aktion zählten die Mitarbeiter 92 neue Blutkonserven.

Nächster Blutspende-Termin Mittwoch, 15. Februar, 15.30 bis 19.30 Uhr; Grundschule Südstraße.

(RP)
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