Solingen Besorgnis darf nicht zum Vorwand für Hetze werden

Solingen · Superintendentin Ilka Werner ruft dazu auf, bei der Flüchtlingsdiskussion im Gespräch zu bleiben.

Die aktuelle Diskussion um die nach Deutschland geflüchteten Menschen darf nicht in Hass oder Gewalt umschlagen. Das betont Superintendentin Dr. Ilka Werner in einer Botschaft, die am vergangenen Sonntag in vielen Gottesdiensten der evangelischen Gemeinden verlesen wurde. Die Situation sei zwar nicht einfach und die Besorgnis, ob Deutschland überfordert sei, dürfte nicht einfach beiseite gewischt werden. "Aber das darf nicht zum Vorwand für Ablehnung, Hetzparolen und Gewalt werden", schreibt die Theologin an die Gottesdienstbesucher. Sie verweist darauf, dass die gute Willkommenskultur für Flüchtlinge bereits in der Bibel geboten sei. Gleichzeitig ruft sie dazu auf, über Probleme, Besorgnis oder schwierige Erfahrungen im Gespräch zu bleiben: "Reden Sie miteinander, bevor die Besorgnis überhand nimmt".

Superintendentin Werner hatte in den vergangenen Wochen die Netzwerke für Flüchtlingshilfe in Wald und auf der Krahenhöhe besucht. "Es ist großartig, was viele von Ihnen da sagen und tun." Sie lobt in diesem Zusammenhang auch die unkomplizierte Zusammenarbeit zwischen Gemeinden verschiedener Konfessionen und Religionen, Schulen, Sportvereinen und Privatpersonen, "um den Menschen, die unter manchmal unvorstellbaren Bedingungen zu uns flüchten, Unterkunft Schutz und menschliche Kontakte zu bieten".

Die Theologin räumt ein, dass das Engagement für Flüchtlinge voraussichtlich einen langen Atem brauche. Die evangelische Kirche sei aber auch zukünftig zur Mithilfe und zur Unterstützung bereit. "Wenn Sie Rat oder Unterstützung brauchen, rufen Sie mich gerne an oder wenden Sie sich an das Diakonische Werk."

Den kompletten Wortlaut der Kanzelabkündigung gibt es unter www.evangelische-kirche-solingen.de .

(red)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort