Solingen Besuch aus Mumbai

Solingen · Seit vielen Jahren unterstützt die katholische Gemeinde St. Mariä Empfängnis-Kohlsberg die Arbeit des Bischofs von Mumbai. Nun war Dr. Thomas Elavanal zu Gast.

Nur 60 Euro kostet es, ein Kind in einem Waisenhaus in Mumbai zu unterstützen. "Wir in Deutschland geben diesen Betrag für ein T-Shirt aus", sagt Monika Gluch, Sprecherin des Ortsausschusses der katholischen Gemeinde St. Mariä Empfängnis-Kohlsberg.

"Dies dürfen wir natürlich auch leichten Herzens tun, aber mir ist es wichtig, nicht zu vergessen, dass damit für ein Waisenkind in Indien einen Monat lang alles von der Unterkunft über die Verpflegung bis zum Schulbesuch finanziert werden kann", betont Gluch. Seit 20 Jahren unterstützt die Solinger Gemeinde die Arbeit von Dr. Thomas Elavanal, dem Bischof von Mumbai.

Der Geistliche engagiert sich im größten Slum von Indien. Er kümmert sich um eine christliche Schule und eine Nähwerkstatt für Frauen. Die Spenden aus Solingen halfen ihm dabei, vor Ort ein Waisenhaus und eine Kirche zu bauen.

"Wir freuen uns über den regen Kontakt zu der Gemeinde in Mumbai", sagt Monika Gluch stellvertretend für die Gemeindemitglieder. Einige von ihnen besuchten Dr. Thomas Elavanal bereits in Indien. Schon dreimal waren sie dort. Ein Gegenbesuch des Bischofs in der Klingenstadt hatte jedoch schon weitaus länger zurückgelegen. "Anlässlich der Feierlichkeiten zum 150-jährigen Bestehen unserer Kohlsberger Kirche dachten wir, es sei ein schöner Anlass, den Bischof bei uns zu begrüßen."

Dr. Thomas Elavanal, der ohnehin eine Deutschlandreise geplant und diese mit weiteren Terminen wie der Station in Rom verband, nahm die Einladung gerne an. Vor zwei Wochen besuchte er die Pfarrgemeinde und verbrachte dort insgesamt vier Tage.

Währendessen übernachtete er auch in Kohlsberg. Gemeinsam mit dem leitenden Pfarrer Dr. Ulrich Sellier, Subsidiar Pfarrer Wilhelm Vollmer und der Gemeinde feierte der Bischof von Mumbai die Pfarrmesse.

Im Anschluss an den feierlichen Gottesdienst, mitgestaltet vom Singkreis, hatten die Sternsingerkinder, die alljährlich mit ihrer Sternsingeraktion in Kohlsberg und Widdert die Arbeit des Bischofs durch ihre gesammelten Spenden wertvoll unterstützen, und die Gemeinde die Gelegenheit, mit dem Bischof zu sprechen. Gemeinsam betrachtete man Bilder aus Indien.

"Wir haben sehr viel Neues und Interessantes erfahren, das wir uns in unserem westlichen sorglosen Luxus nicht vorstellen können", berichtet Monika Gluch. Unter anderem erzählte Dr. Thomas Elavanal, der sich bei den Solinger Gläubigen herzlich für die jahrelange Treue und die vielen Spenden bedankte, von seinen Bemühungen, die vielen Wellblechbaracken in den Slums nach und nach durch Häuser zu ersetzen, die eine menschenwürdige Unterkunft garantieren.

"Der Bischof zeigt, dass es in Mumbai ganz andere Herausforderungen an Kirche und Glauben gibt, als wir es uns vorstellen können", so Gluch. Ihr ist es wichtig, dass schon die jüngeren Gemeindemitglieder wie die Sternsingerkinder dies verstehen. "Der Bischof zeigt durch sein unermüdliches Engagement, was es bedeutet, seinen Glauben zu leben."

(RP)
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