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Solingen Bethanien hatte einst ein Rhabarber-Tor

Solingen · Hans-Erich Homberg hat interessante Entdeckungen über die Geschichte des Diakonischen Werks herausgefunden. Rund eineinhalb Jahre Arbeit hat er in die Broschüre investiert.

118 Jahre Geschichte sind es wert, erzählt zu werden. Der Aufderhöher Hans-Erich Homberg hat sie recherchiert und aufgeschrieben, und nun liegt sie vor: Die Broschüre "Vom Sanatorium Augustaheim zum Diakonischen Werk Bethanien in Solingen" ist jetzt beim Bergischen Geschichtsverein erschienen. Darin zeichnet der Autor die Entwicklung von den Anfängen als Kureinrichtung bis in die Gegenwart nach.

 Eine interessante Stadtgeschichte steht hinter dem Diakonischen Werk Bethanien in Aufderhöhe mit der Kapelle.

Eine interessante Stadtgeschichte steht hinter dem Diakonischen Werk Bethanien in Aufderhöhe mit der Kapelle.

Foto: Stephan Köhlen

"Das ist ein sehr spezieller Blick auf die Solinger Geschichte des Diakonischen Werkes, der sehr wertvoll für uns ist", lobt dessen Geschäftsführer Pastor Otto Imhof.

Der 80-jährige Autor arbeitete früher als Ingenieur im Patentbereich der Firma Rasspe und ist heute aktives Mitglied im Bergischen Geschichtsverein. Er schlägt den Bogen von den Anfängen 1898 bis in die Gegenwart: Um die vorletzte Jahrhundertwende bauten Ferdinand Hoppe und seine Frau Auguste auf dem heutigen Bethanien-Gelände an der Aufderhöher Straße ein Sanatorium mit Kurhaus. "Das historische Gebäude ist noch da, und auch der Park drumherum", erklärt Dr. Beate Battenfeld, die Vorsitzende des Bergischen Geschichtsvereins in Solingen.

Auch der Bethanienpark mit den alten Bäumen entstand bereits zu dieser Zeit, hier standen Lufthütten, in denen sich die Kurgäste erholen sollten. "Damals wurde Aufderhöhe als Kurort beworben", berichtet Hans-Erich Homberg. Mittlerweile hat der Park sein Gesicht verändert, denn es sind noch viele andere Gebäude hinzugekommen. Zwar ist die Einrichtung erst seit 1927 in diakonischer Trägerschaft, doch wurde sie auch schon vorher im christlichen Sinne betrieben, wie Homberg berichtet.

"Ich konnte eine Reihe wunderschöner Entdeckungen machen", freut sich Otto Imhof über seine Lektüre des Heftes. Da ist zum Beispiel das Foto vom Windrad auf dem Dach, das im Jahr 1905 die Pumpen zur Wasserversorgung antrieb, oder die Bilder der Badeanstalt im Keller des Hauses. Und Hans-Erich Homberg erzählt amüsiert die Anekdote, auf die ihn die noch lebende Tochter des früheren Verwalters aufmerksam machte. Von den drei Zugängen zum Gelände hieß der nahe der Kapelle früher "Rhabarbertor". Denn hier bauten die Hoppes im großen Stil Rhabarber an, auf dessen heilende Wirkung sie schworen.

Rund eineinhalb Jahre Arbeit hat Hans-Erich Homberg in das Heft investiert und in alten Vorstandsberichten, dem Archiv des Hauses und dem Stadtarchiv recherchiert. Dabei konnte er auf seinem Text über die Anfangsjahre aufbauen, den er bereits vor gut zehn Jahren in der Zeitschrift "Die Heimat" des Bergischen Geschichtsvereins veröffentlicht hatte.

Viele historische Fotos aus dem Stadtarchiv und aktuelle Bilder zeigen den Wandel Bethaniens im Lauf der Jahrzehnte. Das Heft ist 44 Seiten stark. Die Broschüre hat eine Auflage von 750 Stück und ist zum Preis von drei Euro im Stadtarchiv erhältlich.

(bjd)
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