Solingen Beverly: Zeuge fürchtet Ärger

Solingen · Aussagen vor Gericht sind kein Vergnügen – vor allem dann nicht, wenn sie Konsequenzen nach sich ziehen können. "Ich bekomme Ärger", war sich gestern jedenfalls ein Mann sicher, nachdem er erst nach Aufforderung durch die Polizei der Ladung zum Beverly-Prozess gegen zwei Solinger gefolgt war.

Aussagen vor Gericht sind kein Vergnügen — vor allem dann nicht, wenn sie Konsequenzen nach sich ziehen können. "Ich bekomme Ärger", war sich gestern jedenfalls ein Mann sicher, nachdem er erst nach Aufforderung durch die Polizei der Ladung zum Beverly-Prozess gegen zwei Solinger gefolgt war.

Denn der bis heute flüchtige Freund des Zeugen soll Drahtzieher des Überfalls auf den Betreiber des Clubs in Burg sein — und er soll sich weiter im Städtedreieck aufhalten. Vergangene Woche sei er mit einem schwarzen Mercedes-Bus in Remscheid aufgetaucht, hieß es.

Vor der Tat im Mai, die von den Angeklagten angestiftet worden sein soll, kutschierte der Mann noch zusammen mit dem Zeugen durch die Gegend. Vergnügungsfahrten zum Zeitvertreib waren die Ausflüge jedoch nicht. Das geht aus den Aussagen des Zeugen hervor. Nach dem Tipp, im Beverly sei etwas holen, setzte der mutmaßliche Organisator des Überfalls alles daran, an das Geld zu kommen. Zwischenzeitlich sah es dann aber so aus, als ob der Plan scheiterte. Und darum änderte der Flüchtige die Taktik. Er erschien mit dem Zeugen beim späteren Opfer, warnte dieses vor den Angeklagten sowie "Hintermännern" — und kassierte dafür mehrere tausend Euro.

Eine Zahlung, die dem Club-Betreiber aber nichts nutzte. Er wurde ausgeraubt und die Solinger gerieten ins Visier der Justiz. Der Ältere hat gestanden, mit dem mutmaßlichen Haupttäter über das Beverly gesprochen zu haben, und wurde aus der Haft entlassen. Sein Mitangeklagter, der nicht einsaß, will weiter mit dem Raub nichts zu tun haben. Bis heute ist unklar, wer das Opfer überfiel. Auch der gestrige Zeuge war verdächtigt und festgenommen worden. Doch die Beweise langten nicht. Ob genug Material vorliegt, um die zwei Solinger wegen Anstiftung sowie Beihilfe zur Anstiftung zu verurteilen, soll sich am 15. Februar zeigen.

(RP)
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