Solingen BIA glänzt mit Innovationskraft

Solingen · Das Unternehmen von der Untengönrather Straße wurde beim Wettbewerb "NRW-Wirtschaft im Wandel" von Wirtschaftsminister Garrelt Duin ausgezeichnet. Der Kunststoff-Galvanikexperte sucht weitere Fachkräfte.

Vier große Galvanik-Straßen produzieren täglich im Drei-Schicht-Betrieb rund 400 000 Teile. Überwiegend chrom-blitzende Produkte, die in Automobilen zu finden sind. Unter anderem bei Audi, Alfa Romeo, BMW, Opel, Rolls Royce, VW, Ford, Porsche, Renault, Skoda oder Bentley, Jaguar und Mercedes sind Teile des Solinger Autozulieferers BIA Kunststoff- und Galvanotechnik zu finden. "Hightech von Anfang bis Ende", sagen Geschäftsführer Andreas Fiedler und die Pressesprecherin des Unternehmens, Barbara Eufinger, mit Blick auf die 1300 Artikel umfassende Produktpalette.

Galvanik sei heute nicht mehr "schmutzig oder unattraktiv". Vielmehr setzt sich BIA mit innovativen und Produkten von höchster Qualität von der Konkurrenz ab. "Mit Standard-Glanzchromteilen kann man keinen Blumentopf mehr gewinnen", sagt Eufinger. "Wir gehen vielmehr gezielt auf die Kunden zu und zeigen, was möglich ist", ergänzt Fiedler.

Gerade die im Unternehmen vorhandene Innovationskraft - viele Patente wurden entwickelt - eröffnen BIA große Chancen auf dem Markt der Automobilzulieferer. Beispielsweise bei Mercedes. Für ein Modell des Autobauers aus Baden-Württemberg geht jetzt "Black Diamond Chrome", eine Konsolenabdeckung mit schwarzer Oberfläche, in den Serienanlauf. "Ein Super-Produkt, aber schwer herzustellen", sagt Fiedler. Für das nicht einmal 20 Jahre alte Solinger Unternehmen sei das aber kein Problem. Ohnehin hat sich das Unternehmen mit den Geschäftsführern Jörg Püttbach, Andreas Fiedler und Dr. Markus Dahlhaus einen exzellenten Ruf in der Branche erworben und wird in der Kunststoff-Galvanobranche als Marke wahrgenommen.

Beim Start 1996, als BIA die Restgeschäfte Kunststoffspritzguss und -galvanik vom Wuppertaler Autozulieferer Happich übernommen hatte, war der stetige Aufstieg mit zweistelligen Umsatzzuwächsen nicht abzusehen. Knapp 70 Mitarbeiter und ein Umsatz von rund acht Millionen Euro standen damals zu Buche. Heute sind es 125 Millionen Euro und über 1100 Mitarbeiter in Solingen, die BIA-Gruppe beschäftigt rund 1400 Beschäftigte. "Damals war das für uns unvorstellbar", sagt Andreas Fiedler, "wir hatten zu Beginn eine schlechte Technologie, wir haben aber stets investiert und so stellte sich der Erfolg ein".

Dieser Aufstieg macht sich aber nicht nur an den Produkten und der Kreativität des Unternehmens fest. Großer Wert wird bei BIA zudem auf eine effiziente und umweltschonende Fertigung gelegt. BIA gilt bei Umweltbehörden als Vorzeigebetrieb. Ein Blockheizkraftwerk, zudem eine Solaranlage auf dem Unternehmensgebäude im Industriegebiet Scheuren gehören "mit zu unserem Selbstverständnis". Und pro galvanisiertem Quadratmeter benötigt das Unternehmen nur noch 70 Prozent Energie und 60 Prozent der Rohstoffe von 1997. Die Erfolgsgeschichte führte jetzt zur Auszeichnung beim Wettbewerb "NRW-Wirtschaft im Wandel": Neben 19 weiteren Unternehmen wurde BIA von NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin als Preisträger geehrt. Unter der Schirmherrschaft des Ministers hatte die Initiative "Deutschland - Land der Ideen" gemeinsam mit der Rheinischen Post und der Deutschen Bank den Wettbewerb ausgelobt. Beworben hatten sich über 80 Firmen, in der 20-köpfigen Jury saß auch Dr. Karl Hans Arnold, Vorsitzender der Geschäftsführung der Rheinisch-Bergische Verlagsgesellschaft mbH. "Diese Auszeichnung freut uns natürlich sehr", sagen Andreas Fiedler und Barbara Eufinger. Denn gerade bei der Suche nach weiter benötigten Fachkräften seien derlei Auszeichnungen mit ein Aspekt, mit dem man punkten könne.

(uwv)
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