Solingen BIA: Investitionspläne auf dem Prüfstand

Solingen · Der Automobilzulieferer von der Untengönrather Straße weist Vorwurf der Gewerkschaft zurück.

 BIA stellt Teile für die Automobilindustrie her.

BIA stellt Teile für die Automobilindustrie her.

Foto: mak (Archiv)

Gegen den Vorwurf, Gewerkschaftsmitglieder unter Druck zu setzen, verwahrt sich der Inhaber und Geschäftsführer von BIA Kunststoff- und Galvanotechnik, Jörg Püttbach. Das Unternehmen sei am 7. Januar von der IG Metall zu Tarifverhandlungen aufgefordert worden. "Im Vorfeld wurden massive Aktivitäten der IG Metall zur Mitgliedergewinnung beobachtet. Dies führte bei vielen Mitarbeitern zu Verunsicherungen. Viele von ihnen fühlten sich zu dem Beitritt bedrängt und baten um Unterstützung für eine Beendigung der Mitgliedschaft", teilt das Unternehmen aus dem Industriegebiet Scheuren mit.

Diesem Wunsch sei BIA mit einer Formulierungshilfe nachgekommen. "Eine Aufforderung zum Austritt oder gar die Androhung von Nachteilen für die Arbeitnehmer hat es nie gegeben und entspricht auch nicht dem Unternehmensstil", betont Jörg Püttbach.

BIA ist ein mittelständischer Familienbetrieb, der 1996 die Restgeschäfte der Firma Happich in Solingen übernommen und seitdem das Unternehmen von 60 bis heute über 1000 Mitarbeiter erfolgreich entwickelt hat. BIA beschäftigt als einer der ganz wenigen Arbeitgeber von Solingen eine große Zahl von Produktionshelfern.

An großen Galvanik-Straßen werden im Mehrschicht-Betrieb rund 400.000 Teile produziert - überwiegend chrom-blitzende Produkte, die in Automobilen wie Audi, Alfa Romeo, BMW, Opel, Rolls Royce, VW, Ford, Porsche, Renault, Skoda oder Bentley, Jaguar und Mercedes zu finden sind. Neben dem wirtschaftlichen Erfolg hat die BIA-Unternehmensleitung immer sehr großen Wert auf eine zufriedene Mitarbeiterschaft gelegt. "Dabei war der Betriebsrat bei allen Fragen Ansprechpartner und es konnten stets Lösungen im Sinne der Mitarbeiter und des Unternehmens gefunden werden", erklärt der Geschäftsführer.

Gleichwohl ist er "extrem besorgt" um den Produktionsstandort Solingen, der sich im internationalen Wettbewerb behaupten müsse. "Die im Raum stehenden Forderungen der IG Metall gefährden diese Wettbewerbsfähigkeit. Umfangreiche Investitionspläne sind bereits auf dem Prüfstand", sagt Jörg Püttbach, der die Gewerkschaft auch zu Sondierungsgesprächen eingeladen hat. "BIA ist 20 Jahre in Solingen gewachsen und will diesen Weg auch weiter gehen. Die IG Metall muss aufzeigen, wie dass auch mit ihr möglich ist", so Jörg Püttbach.

(uwv)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort