Solingen Biotonne soll ab 2017 im Jahr 55 Euro kosten

Solingen · Es bleibt auf freiwilliger Basis. Die Testphase der vor einem Jahr eingeführten Bioabfall-Sammlung soll um weitere zwei Jahre verlängert werden.

Solingen: Biotonne soll ab 2017 im Jahr 55 Euro kosten
Foto: CDU

Die Stadt sucht weiterhin ein tragfähiges Konzept, um der vom Land vorgeschriebenen Bioabfall-Sammlung nachzukommen. Nachdem die Biotonne im April vergangenen Jahres kostenlos und auf freiwilliger Basis eingeführt worden war, soll der Bürger ab Januar 2017 dafür eine Gebühr zahlen; und zwar 55 Euro fürs Jahr. Zugleich lässt sich aber auch an anderer Stelle sparen, weil die graue Tonne dann mitunter nicht mehr so groß sein muss. Biotonnen-Nutzer können das Mindestbehältervolumen beim Restmüll von 15 auf 10 Liter pro Person reduzieren, sagte Falk Dornseifer gestern unserer Redaktion.

Der CDU-Mann ist Vorsitzender des Zentralen Betriebsausschusses, in dem die von den Technischen Betrieben Solingen (TBS) unter der Leitung von Martin Wegner vorgelegten Planungen in der nächsten Sitzung als Informationsvorlage auf den Tisch kommen. Politisch entschieden wird in dem Ausschuss, der am kommenden Dienstag (17 Uhr) beim TBS an der Dültgenstaler Straße tagt, freilich noch nicht. Dornseifer rechnet damit frühestens im Spätsommer. "Die Biotonne, die zur grauen, blauen und gelben Tonne hinzukommt, ist ein wegweisendes politisches Beratungsthema für das nächste dreiviertel Jahr."

Konzept ist, dass ab 2017 mit der 55 Euro-Jahresgebühr die Testphase um weitere zwei Jahre verlängert wird. In der Zeit soll die Sammlung weiterhin auf freiwilliger Basis erfolgen. Erst 2019 soll dann ein abschließendes Konzept bei der Biotonne festgezurrt werden - mit den Erfahrungen zur Gebühr.

Fraglich ist, ob die Tonne noch immer so viel Zuspruch findet, wenn sie Geld kostet. "Das ist ein schwieriges Unterfangen" - Dornseifer appelliert, mit viel Aufklärungsarbeit für die notwendige Akzeptanz beim Bürger zu sorgen. Auch die Politik sei da gefordert.

Bei der Einführung der Biotonne im vergangenen Frühjahr wurde mit 2300 Gefäßen gestartet, aktuell ist die Zahl der braunen Behälter bereits auf 3952 gestiegen, Tendenz weiter steigend. Noch vor den Sommerferien dürfte die 4000-Marke erreicht sein, heißt es bei den Technischen Betrieben. Auffällig sind allerdings die stark schwankenden Mengen im Jahresverlauf. So wurden von August bis Oktober noch 100 Tonnen Biomüll pro Monat eingesammelt, im Januar waren es nicht einmal die Hälfte. Dies zeigt schon jetzt ein Akzeptanzproblem der Biotonne: Sie wird nämlich bislang fast ausschließlich für Grünschnitt genutzt, und eben nicht für Küchenabfälle. Betriebsausschuss-Vorsitzender Dornseifer ist von der Biotonne im Grundsatz überzeugt: Es sei sinnvoll, den Hausmüll sauber zu trennen. Für ihn ist es aber nicht im Sinne des Erfinders, falls nur Grünschnitt in die braune Tonne wandert.

(RP)
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