Solingen Brücken-Bewerbung noch 2012

Solingen · Die BEA arbeitet mit Hochdruck an einem neuen Anlauf zum Weltkulturerbe. OB Feith will Ende des Monats mit Remscheid und Wuppertal über die Müngstener Brücke reden. Ratsbeschlüsse sollen bis Jahresende stehen.

 Im Juni scheiterte eine erste Bewerbung der Brücke. Das Baudenkmal schaffte es nicht auf die NRW-Nominierungsliste.

Im Juni scheiterte eine erste Bewerbung der Brücke. Das Baudenkmal schaffte es nicht auf die NRW-Nominierungsliste.

Foto: Nico Hertgen

Die Pläne für einen zweiten Anlauf, die Müngstener Brücke zum Weltkulturerbe erklären zu lassen, werden immer konkreter. Wohl noch Ende dieses Monats wird sich Oberbürgermeister Norbert Feith (CDU) mit seinen Amtskollegen aus Remscheid und Wuppertal treffen, um das weitere Vorgehen zu beraten. Das sagte jetzt ein Sprecher der Stadt. Zuvor war Feith mit Vertretern der Bergischen Entwicklungsagentur (BEA) zusammengekommen, die das Baudenkmal mit ähnlichen Brücken in Portugal und Frankreich auf die Unesco-Liste besonders wichtiger Bauwerke setzen lassen will.

"Bergisches Aushängeschild"

Noch dieses Jahr könnten Ratsbeschlüsse in den drei bergischen Großstädten den Weg frei machen für eine erneute Bewerbung. "Die Müngstener Brücke ist das gemeinsame Aushängeschild des Bergischen Landes", sagte OB Feith. Und das Vorhaben, "die Kulturerbe-Frage mit europäischen Partnern stellen zu können", unterstreiche zudem den Anspruch Solingens, "Europastadt zu sein", so der Oberbürgermeister.

Unterstützung erhalten Feith und die BEA aus der Solinger Politik. Zwar dürfe die erneute Bewerbung den Haushalt nicht belasten, hieß es bei der SPD. Doch prinzipiell stehen die Sozialdemokraten genauso hinter einem zweiten Anlauf wie die CDU. "Sollte die Müngstener Brücke zum Unesco-Weltkulturerbe erklärt werden, wäre dies eine große Chance für die Region", sagte CDU-Fraktionschef Bernd Krebs. Am 17. September wird die Brücke unter anderem Thema sein bei einem Treffen zwischen OB Feith und den Vertretern der Ratsfraktionen.

Derweil laufen die Vorbereitungen für eine neue Bewerbung bei der BEA auf Hochtouren. Das Team um Carsten Zimmermann, zuständig für Regionalentwicklung, erarbeitet ein konkretes Konzept. Stadt und BEA lassen sich wissenschaftlich beraten.

Nach dem gescheiterten Anlauf im Juni war die Idee aufgekommen, es ein zweites Mal mit der Brücke Maria Pia im portugiesischen Porto sowie dem Garabit-Viadukt im französischen Zentralmassiv zu versuchen. Die Vorteile: Die Brücken könnten sich grenzüberschreitend als typische Bauwerke ihrer Entstehungszeit (19. Jahrhundert) präsentieren. Und die Müngstener Brücke wäre nicht mehr abhängig von der NRW-Nominierungsliste, auf die sie es im Sommer nicht schaffte.

"Inzwischen gibt es sogar Überlegungen, eine vierte Brücke miteinzubeziehen", sagte Carsten Zimmermann. Dabei handelt es sich um die Ponte Dom Luís I., die ebenfalls in Porto steht. Aus dem Bewerber-Trio könnte demnach ein Quartett werden. OB Feith jedenfalls würde eine "gemeinsame Initiative mit Partnerbrücken in Portugal und Frankreich" begrüßen.

(RP/ac)
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