Solingen Bürgermeister Lauterjung hört den Menschen zu

Solingen · Der erste ehrenamtliche Stellvertreter des Oberbürgermeisters lud zu einer Sprechstunde in das Rathaus ein.

Es war eine Premiere, doch schon um 9 Uhr konnte Bürgermeister Ernst Lauterjung (SPD) gestern Morgen mit Judith Schreiber die erste Besucherin zu seiner Sprechstunde im Rathaus begrüßen. Die wollte den ersten ehrenamtlichen Stellvertreter des Oberbürgermeisters über die Verhältnisse in Stöcken aufmerksam machen: "Das Rasspe-Gelände verkümmert, als Tor zur Stadt ist das wirklich kein schöner Anblick - eine Katastrophe", sagte Schreiber dem Bürgermeister.

Immerhin ist für das rund sechs Hektar große Rasspe-Gelände eine bergische Lösung in Sicht. Interkommunal soll die Industriefläche entwickelt werden - die Bergische Entwicklungsagentur will sich um Fördergelder kümmern. Einige Millionen Euro müssten in die Hand genommen werden, um die Fläche zunächst zu sanieren. "Am liebsten wäre mir, wenn auf dem Rasspe-Gelände leises Gewerbe angesiedelt wird", sagt Judith Schreiber, die sich auch in der Bürgerinitiative "Schützt den Schrodtberg" engagiert und von daher in diesem Bereich von Stöcken ohnehin schon genug Gewerbe sieht. "Höflich und interessiert" hat Judith Schreiber den Bürgermeister wahrgenommen. Die Sprechstunde empfindet sie als gutes Angebot: "Ich habe mich ernst genommen gefühlt mit meinen Anliegen."

Ernst Lauterjung erklärte der Bürgerin, dass bezüglich des geplanten Gewerbegebietes Schrodtberg noch keine Entscheidung gefallen sei, er werde sie auf dem Laufenden halten.

Ganz andere Beweggründe, zur Sprechstunde zu kommen, hatte Karlheinz Scharf. Er ist ehrenamtlich bei der Arbeiterwohlfahrt (Awo) tätig und erkundigte sich, ob die Angebote im Bereich der Städtepartnerschaften nicht erweitert werden können. "Mit dem Awo-Bildungswerk sind wir stark in der Partnerstadt Aue engagiert. Könnte nicht auch der Austausch mit der niederländischen Partnerstadt Gouda intensiviert werden?", fragte Scharf. Lauterjung sieht bei den Städtepartnerschaften zunächst die Stadt in der Verantwortung. Er versprach, zu klären, wer dafür zuständig ist. Aber er weiß, dass sich auch viele Vereine engagieren. Die will er nun an einen Tisch bringen. "Bei den Städtepartnerschaften muss mehr Bewegung rein", meint Ernst Lauterjung und verwies zudem auf Programme der Europäischen Union, bei denen man Fördergelder bekommen könnte. Beispielsweise "Europa für Bürger und Bürgerinnen".

Mehrere Stunden stand Lauterjung gestern interessierten Bürgern zur Verfügung. "In der ersten halben Stunde waren bereits drei Besucher da", freute sich der Bürgermeister. Künftig ein Mal im Quartal will er die Sprechstunde anbieten und hat bereits überlegt, auch Sprechstunden in den alten Rathäusern in Höhscheid und Ohligs anzubieten. Versprechungen gibt er den Besuchern nicht mit auf den Weg: "Aber ich werde mich um alles kümmern."

(RP)
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