Solingen CDU und SPD machen Schule

Solingen · Die große Koalition hat sich auf ein Schulbauprogramm geeinigt. Bis Ende 2011 sollen 11,37 Millionen Euro aus der vom Land fließenden Schulpauschale in Ausbaumaßnahmen vor allem für den Offenen Ganztag gehen.

Programmatisch liegen CDU und SPD in der Bildungspolitik Lichtjahre auseinander – die einen setzen etwa auf das viergliedrige Schulsystem – die anderen würden eine Gemeinschaftsschule einführen, in der alle Kinder bis zur Klasse zehn gemeinsam lernten. Doch bei allen Unterschieden ziehen die beiden Koalitionäre jetzt an einem Strang, um ein Schulbauprogramm auf den Weg zu bringen: Bis 2011 soll ein Großteil der Schulpauschale, die das Land der Stadt Solingen zahlt, nämlich 11,37 Millionen Euro in vorgegebene Baumaßnahmen gesteckt werden.

So sollen die Ausbaumaßnahmen aller Grundschulen, die sich für den Offenen Ganztag angemeldet haben, bis spätestens Ende Juni kommenden Jahres fertiggestellt sein. Auslöser der Diskussion war eine Information der Stadtverwaltung in der letzten Sitzungsrunde, dass bereits jetzt Geld fehlt für die Finanzierung der Ausbaumaßnahmen an mehreren Schulen, unter anderem der Grundschule Geberstraße. Das Land hatte die Investitionsausgaben für den Ausbau zu Ganztagsschulen im Primarbereich auf maximal 50 Prozent (vorher 90 Prozent) gekürzt; zudem waren die Baukosten gestiegen.

Statt Stückwerk zu beschließen, haben sich CDU und SPD zusammengesetzt, um ein verbindliches Handlungskonzept vorzulegen, das in der Ratssitzung am 12. Juni beschlossen werden soll.

Eine Überraschung bietet das gestern vorgelegte und seit Wochen hinter verschlossenen Türen erarbeitete Papier für den Schulstandort Burg. Hier lässt die große Koalition – nach bereits erfolgter Vorabfrage bei der zuständigen Verwaltung – prüfen, ob der genehmigte Schulverbund Burg/Schützenstraße statt im Kindergarten weiter im Schulgebäude Burg Unterschlupf finden kann. Grund sind die zurück gehenden Anmeldungszahlen für die Kita Burg. Statt nun 210 000 Euro in diese Einrichtung zu investieren, damit dort Schulkinder einen adäquaten Lernraum vorfinden, sollen die Kita-Kinder mit in der Grundschule unterkommen. Platz sei genug, sind sich die beiden CDU-Politiker Bernd Krebs und Nicole Molinari einig. Zudem lässt sich der Kita-Standort an der Hasenclever Straße besser vermarkten, sind sich die SPD-Politiker Dr. Hans-Joachim Müller-Stöver und Ulla Feldhaus sicher.

Weitere Maßnahmen im Überblick

- Ausbau der Geschwister-Scholl Gesamtschule für den Ganzjahresbetrieb ab 2008 bis 2010,

- Bau einer Pavillonanlage an der Wilhelm-Hartschen-Schule noch in diesem Jahr. Die Stadt verhandelt derzeit mit dem Landschaftsverband über eine Übernahme der Schulträgerschaft durch den LVR.

- Umzug der Carl-Russ-Schule in die ehemalige Hauptschule Merscheid zum Schuljahr 2009/2010,

- Offener Ganztag an der Förderschule Pestalozzi bis 30. Juni 2009,

- Ausbau der Comeniusschule ab 2011,

- Umzug des Walter-Bremer-Instituts in das Friedrich-List-Berufskolleg,

- die Ganztagsschulen erarbeiten eine Gesamtkonzeption gegen das Schulschwänzen und zur Gewaltprävention,

-Ausbau des integrativen Unterrichts an Grundschulen, vorrangig in Gräfrath und Burg/Höhscheid.

- Ausbau des offenen Ganztags an weiterführenden Schulen .

(RP)
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