Solingen Chancengleichheit bei Schulanmeldung

Solingen · In diesem Jahr wird es an den Gesamtschulen keine vorgezogene Anmeldung der neuen Fünftklässler mehr geben.

Schulanmeldung: Tipps für 2016
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Foto: AP, AP

Erst die Gesamtschulen, zwei Wochen später die Realschulen und Gymnasien - so lief die Anmeldung der Kinder für die neuen Klassen 5 seit Jahren. Und ebenso lange wurde das Verfahren wegen der Sonderrolle der Gesamtschulen mit ihrem vorgezogenen, exklusiven Anmeldetermin kritisiert. Von Wettbewerbsverzerrung unter den Schulformen war die Rede. Denn ein hoher Zuspruch von Eltern, die ihre Kinder anmelden, ist für die Schulen wichtig und stärkt deren Position.

Doch in diesem Jahr ist das Anmeldeverfahren neu geregelt, so dass Chancengleichheit zwischen den Schulformen besteht. "Es gibt keinen vorgezogenen Termin mehr für die Gesamtschulen", sagt Udo Depping, Leiter des Stadtdienstes Schulen, unserer Zeitung. Am 4. und 5. Februar laufen die Anmeldungen der Kinder aus den vierten Grundschulklassen an allen weiterführenden Schulen. Jeweils von 8.30 bis 12 Uhr sowie von 14.30 bis 17 Uhr können an den drei Realschulen, der Sekundarschule sowie an den vier Gesamtschulen und den vier Gymnasien die zukünftigen Fünftklässler angemeldet werden.

Zusätzlich führen die Realschulen, die Gymnasien sowie die Sekundarschule am Mittwoch, 25. Februar, einen weiteren Anmeldetag durch. Insbesondere für Kinder, die möglicherweise an der Schule der ersten Wahl nicht aufgenommen werden konnten, wird dieser nachfolgende Termin eingerichtet.

Mit dem Start der vierten Gesamtschule Höhscheid im vergangenen Sommer sowie jenem der neuen Sekundarschule Central im Jahr zuvor muss der Anmeldetermin für die Gesamtschule jetzt nicht mehr vorgezogen werden. Das Angebot an Schulen des längeren gemeinsamen Lernens sei groß genug, erklärt Stadtdienstleiter Depping. Bei nur drei Gesamtschulen mussten hier in der Vergangenheit stets hunderte Kinder abgelehnt werden. Dies hatte die vorgezogene Anmeldung für diese Schulform erforderlich gemacht.

Mehr als 400 Kinder wurden im vergangenen Jahr an den vier Gymnasien angemeldet. Mit zusammen gut 270 Anmeldungen verschafften sich die drei Realschulen eine solide Basis. Die vier Gesamtschulen sowie die Sekundarschule kamen auf über 760 Anmeldungen. Damit wählten im Jahr 2014 die Eltern von jedem zweiten Kind aus der vierten Grundschulklasse eine Schule des längeren gemeinsamen Lernens. Bemerkenswert war, dass auch mit der vierten Gesamtschule und der neuen Sekundarschule die Anteile der angemeldeten Schüler an den einzelnen Schulformen weitestgehend konstant geblieben sind. Schulpolitiker und Schulverwaltung sahen daraufhin das Konzept der Bildungslandschaft bestätigt, in der es in Zukunft keine Hauptschulen mehr geben wird. In Central, Höhscheid und Krahenhöhe erfolgen auch in diesem Jahr keine Anmeldungen. Die Hauptschule, die bei Eltern keine Lobby mehr hat, läuft aus.

Damit ist Solingen in NRW Vorreiter.

(RP)
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