Solingen City-Weihnachtsmarkt mit neuem Konzept

Solingen · Die Märkte an den Galerien sowie am Neumarkt / Alter Markt werden verbunden, indem auf dem Fronhof wieder Buden stehen. Zudem sollen Teile des Weihnachtsmarktes wegen des Verkaufssonntages auf wenige Tage beschränkt werden.

Bis zur nächsten Adventszeit werden zwar noch mehrere Monate sprichwörtlich ins Land ziehen. Doch trotz der augenblicklich sommerlichen Temperaturen laufen hinter den Kulissen die Vorbereitungen für den Weihnachtsmarkt in der Solinger Innenstadt schon auf Hochtouren. Denn der Markt, der in den zurückliegenden Jahren immer wieder zur Zielscheibe teils heftiger Kritik geworden ist, soll in diesem Jahr auf in Gänze neue Fundamente gestellt werden.

Das bestätigte jetzt Falk Dornseifer, Vorsitzender des Vereins zur Förderung des traditionellen Solinger Brauchtums, im Gespräch mit unserer Redaktion. "Wir planen in der Tat einige Änderungen im Vergleich zu den Weihnachtsmärkten der jüngeren Vergangenheit", sagte Dornseifer. Er verspricht sich von den anstehenden Korrekturen am alten Konzept eine spürbare Wiederbelebung des vorweihnachtlichen Budenzaubers in der City der Klingenstadt.

So ist unter anderem vorgesehen, den Markt des Veranstalters Frank Decker - wie in den Vorjahren - weiterhin auf den Bereich rund um die Clemens-Galerien zu konzentrieren, derweil der zweite innerstädtische Weihnachtsmarkt - der bislang vom Verein zur Förderung des traditionellen Solinger Brauchtums auf die Beine gestellt wurde - nach einem Jahr der Unterbrechung zum Fronhof zurückkehrt. Was zur Folge hat, dass beide Veranstaltungen 2017 wieder näher zusammenrücken und auf diese Weise ein einheitlicheres Bild als zuletzt abgeben.

Dabei ist es mit diesen Neuerungen allein aber nicht getan. Denn 2016 stieß vor allem der Weihnachtsmarkt des Brauchtums-Vereins am Neumarkt auf Kritik. Moniert wurde eine wenig festliche Atmosphäre - wobei später formulierte Ideen, den Markt zukünftig auf zusätzliche Flächen des Platzes auszudehnen, von den Beschickern des dortigen Wochenmarktes umgehend zurückgewiesen worden waren.

Eine Lösung könnte nun darin bestehen, dass der Weihnachtsmarkt zwar nach wie vor auf dem Neumarkt steigt, in diesem Jahr allerdings nur noch an wenigen Tagen stattfindet. Denn tatsächlich muss eine zeitliche Reduzierung ohnehin her, da ansonsten ein verkaufsoffener Sonntag während der Adventszeit 2017 kaum genehmigungsfähig wäre.

Der Hintergrund: Wohl hat die zukünftige Landesregierung aus CDU und FDP angekündigt, die momentan eher restriktiven Regelungen zur Durchführung von Verkaufssonntagen wieder lockern zu wollen. Doch noch gilt die alte Rechtslage. Und die schreibt nicht allein vor, dass offene Geschäfte lediglich dann möglich sind, wenn parallel ein Fest läuft, das von sich aus mehr Besucher als der Verkaufssonntag anzieht. Vielmehr haben die Antragsteller einer Shopping-Veranstaltung nämlich auch einen zeitlichen Zusammenhang zwischen Geschäftsöffnungen sowie Rahmenfest nachzuweisen - was im Fall eines verkaufsoffenen Adventssonntags über nur wenige Stunden bei einem gleichzeitigen Weihnachtsmarkt, dessen Buden wochenlang stehen, naturgemäß eher schwerfällt.

Im Klartext: Die Verantwortlichen wollen aus der Not eine Tugend machen, indem der Weihnachtsmarkt zwischen Fronhof sowie Neumarkt nur drei bis vier Tage dauert. Denn so stünde zum einen dem Verkaufssonntag nichts im Weg. Und zum anderen würde eine zeitliche Konzentration die Chance bieten, die Kräfte besser zu bündeln, was eine stimmungsvollere Atmosphäre ermöglichen könnte.

"Die Einzelheiten des Konzepts müssen zwar noch festgelegt werden", betonte Falk Dornseifer mit Blick auf die genauen Modalitäten. So sei es beispielsweise denkbar, dass der Brauchtumsverein 2017 einzig die logistischen Herausforderungen, etwa in Bezug auf die Sicherheit, stemme, sagte der Vereinsvorsitzende.

Gleichwohl sind die Rahmenbedingungen gesetzt. In den nächsten Wochen sollen weitere Gespräche klären, wie die Einzelheiten des Weihnachtsmarktes organisiert werden. Ein prinzipielles Einvernehmen aller Beteiligten wurde aber mittlerweile erzielt, während die Stadt ihrerseits den verkaufsoffenen Sonntag vorbereitet. Aktuell wird im Rathaus an einer Vorlage für die Politik gearbeitet, so dass der Rat noch vor der Sommerpause entscheiden kann.

(RP)
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