Solingen City wird am Tag häufiger zum Tatort

Solingen · Von dem Mann, der eine Bierflasche durch die Scheibe eines Obusses schleuderte, fehlt jede Spur. Es war ein weiterer Zwischenfall in der Innenstadt in kurzer Zeit.

 In hunderttausende Einzelstücke ist das Sicherheitsglas der Seitenscheibe des Obusses zersplittert, durch die ein bislang unbekannter Mann vorgestern eine halbvolle Bierflasche geschleudert hat.

In hunderttausende Einzelstücke ist das Sicherheitsglas der Seitenscheibe des Obusses zersplittert, durch die ein bislang unbekannter Mann vorgestern eine halbvolle Bierflasche geschleudert hat.

Foto: Stadtwerke

Jeder Kriminalfall gestaltet sich anders. Doch außergewöhnlich sind alle drei - und alle ereigneten sich innerhalb von gut einer Woche in der Innenstadt. "Grund zur Beunruhigung besteht aber nicht", sagte Polizeisprecherin Anja Meis gestern im Gespräch mit unserer Redaktion. In Innenstädten sei das heutzutage so, beschrieb sie die Einsatzlage. Der Raub eines Handys beispielsweise, die mitunter zu teuren und begehrten Prestigeobjekten geworden sind, ist nach ihren Worten inzwischen leider schon fast alltäglich geworden.

Tatort 1 Zuerst wurde bei einer Messerstecherei am Entenpfuhl ein 37-jähriger Solinger von einem 27-Jährigen am Bein verletzt. Der Täter flüchtete nach der Attacke in den frühen Abendstunden mit dem Auto. Dabei hatte er gar keinen Führerschein. Weit kam er nicht. Die Polizei nahm den Mann kurz darauf fest. Das Opfer kam mit einer Schnittwunde ins Krankenshaus. Lebensgefahr bestand nicht.

Tatort 2 Das muss man sich mal vorstellen: 15 oder 16 Jahre alt waren die beiden Jungen, die am frühen Abend gegen 18.15 Uhr eine 62-jährige Frau auf der Hauptstraße der Fußgängerzone überfielen. Während sie am vergangenen Donnerstag mit ihrem Smartphone telefonierte, gingen beide plötzlich auf die Frau zu. Einer entriss ihr das Handy, der andere versuchte noch, ihr die Handtasche zu entwenden. Doch das misslang. Dann liefen die beiden etwa 1,60 Meter großen Jungs unerkannt davon.

Tatort 3 Mit voller Wucht schleuderte ein etwa 30 Jahre alter Mann eine halbvolle Bierflasche vorgestern gegen 14.45 Uhr gegen die Seitenscheibe eines Obusses der Linie 682 am Busbahnhof Graf-Wilhelm-Platz. Die Flasche durchschlug die Scheibe wie ein Stein, hinterließ am frühen Dienstagnachmittag ein etwa 30 Zentimeter großes Loch in dem Sicherheitsglas. Passagiere wurden nicht getroffen, jedoch erlitt eine Frau einen Schock. Vom Täter fehlt jede Spur.

"Es gibt noch keine Anhaltspunkte auf den Täter", sagte Polizeisprecherin Meis. Wahrscheinlich war der Mann betrunken. Ein Aggressionsdelikt unter Alkoholeinfluss schließt sie nicht aus. Gerade jetzt im Karneval werde mehr getrunken. Die Polizei stellt sich jedenfalls wieder auf eine erhöhte Einsatzlage ein. Nicht nur in Uniform, auch Zivilkräfte werden in diesen Tagen verstärkt im Einsatz sein, kündigte Meis an.

Um sich vor Straßenräubern beziehungsweise Taschendieben zu schützen, empfiehlt sie, ihnen möglichst keine Angriffspunkte zu bieten. Ein Smartphone sollte nicht an einer einsamen Stelle der Fußgängerzone genutzt werden. Es sollte im Café nicht offen auf den Tisch gelegt werden. Überhaupt sollten teure Geräte wie ein Tablet-PC beispielsweise nicht im Bus bedient werden, um Diebe erst gar nicht darauf aufmerksam zu machen. Die Handtasche sollte stets fest umgehangen sein, nicht locker über der Schulter getragen werden. Zudem sollte das Portemonnaie nicht offen gehalten werden.

Grundsätzlich gilt: Wertgegenstände möglichst nicht in der Öffentlichkeit zeigen.

(OTS)
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