Solingen Cobra schreibt wieder Schwarze Zahlen

Solingen · Zufrieden blickt Anja Stock auf die vergangenen Monate zurück. "Der Cobra geht es gut", betont die Geschäftsführerin des soziokulturellen Zentrums in Merscheid. Im August startet hier eine neue Party-Reihe.

Natürlich erwartet Anja Stock (geb. Herrmann) nach der teilweise recht turbulenten Vergangenheit des Hauses die Frage nach den Finanzen in der Cobra, dem soziokulturellen Zentrum der Klingenstadt. Und die Geschäftsführerin beantwortet die Frage seit langem schon sehr gerne. Denn vergangen sind in Merscheid die Zeiten, wo der Name Cobra fast schon als ein Synonym für Schulden, finanzielle Engpässe und Insolvenz gestanden hat.

Also, wie geht es der Cobra ? "Ihr geht es gut. Wir haben ein ausgeglichenes Ergebnis und schreiben schwarze Ergebnisse", erzählt Anja Stock. 80 000 Euro erhält die Cobra im Jahr als städtischen Zuschuss. "Und das unverändert seit 20 Jahren", wie Stock betont. Vier Mitarbeiter betreiben das Haus. Stock als Geschäftsführerin, Jörg Stuhldreier, der die Buchungen für die Veranstaltungen macht, Dennis Szamaitat (Hausmeister) und - seit April 2015 fest angestellt - Marc Kampmann (Licht und Haustechnik). Zum Team gehört aber auch Fritz Kappner, der viele Veranstaltungen betreut - allerdings als Honorarkraft.

Da die Cobra als gemeinnützige GmbH keinen Gewinn machen darf, werden Überschüsse aus Veranstaltungen sofort wieder investiert. "In Haustechnik und Ausstattung", so Stock. Trotz des großen Zuspruchs sind viele Veranstaltungen aber weiterhin nur möglich, wenn sie von Sponsoren, etwa dem Job-Express Bergisch Land, sowie Freunden des Hauses unterstützt werden. Denn grundsätzlich gilt für Herrmann: "Finanziell gehen wir kein Riskio ein". Große Künstlernamen sind deshalb etwas seltener geworden in Merscheid.

Viel lieber als über Finanzen redet Anja Stock aber über Besucherzahlen. Und die können sich sehen lassen. Mehr als 35 000 Besucher hatte die Cobra im vergangenen Jahr. "Davon waren allein 10 000 im Kino." Das war nicht immer so, wie die Geschäftsführerin erklärt: "Es gab Jahre, da hatten wir zwischen 2000 und 3000 Besucher im Jahr."

Wie erklärt sich Stock die positive Entwicklung ? "Die Cobra hat ihr Image wandeln können. Früher war das Haus eher ein Jugendclub, heute haben sich auch Veranstaltungen für Besucher ab 40 Jahren etabliert." Zudem habe sich die Qualität der Events erhöht. "Die Halle sieht vom Ambiente her heute ja ganz anders, viel gepflegter und ansprechender aus als früher."

Stock betont, dass die Jugendarbeit nach wie vor ein Schwerpunkt sei. "Nur hat sich alles unheimlich verändert. Es ist heute nicht mehr so einfach, Jugendliche für eine Sache zu begeistern und an ein Haus zu binden." Das Programm der Festhalle Ohligs und des Walder Stadtsaals - beide Säle hat die Stadt bekanntlich in private Hände übergeben - oder der Discothek Getaway sieht Stock nicht als Konkurrenz. "Alle können doch nur davon profitieren, wenn die Stadtteile belebt werden", erklärt Anja Stock. "Aber natürlich schauen wir, dass wir niht alle zusammen am selben Tag zielgruppengleiche Veranstaltungen machen."

Apropos Veranstaltungen: Am 28. August startet in der Cobra eine neue Reihe: die Electro-Swing-Party. "Da wird Swing der 20er Jahre gespielt, zeitgenössisch elektronisch bearbeitet. Vor der Party wird ein Tanzkurs angeboten. Und wir werden die Halle im Stil der 20er-Jahre dekorieren." Anja Stock hofft nicht nur auf zahlreiche, sondern auch auf viele stilecht gekleidete Party-Besucher.

(RP)
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