Solingen CRH-Mitarbeiter sorgen sich um ihre Arbeitsplätze

Solingen · Johnson Controls will sich weltweit von der Automotiv Sparte trennen - über 650 Arbeitsplätze in Solingen betroffen.

Um Sorge um ihre Arbeitsplätze sind einmal mehr die 310 Beschäftigten von Johnsons Controls in Merscheid, aber auch die rund 350 Mitarbeiter vom Bereich Umformtechnik in Ohligs. Völlig überraschend nicht nur für die Solinger Belegschaft - Johnson Controls hatte vor Jahren C. Rob. Hammerstein gekauft - verkündete der Konzern nämlich Mitte Juni, den weltweiten Verkauf der Automotiv Sparte mit etwa 80 000 Beschäftigten "Allerdings ist der Weg noch nicht klar. Denkbar wäre ein Verkauf, die Bildung eines Joint Ventures oder ein Börsengang der Sparte", teilte gestern die Industriegewerkschaft Metall Remscheid-Solingen mit.

Die Betriebsräte an den drei Standorten in Solingen und in Remscheid fordern von daher mehr Mitbestimmung und auch Arbeitsplatzsicherheit beim möglichen Verkauf der Automotiv Sparte. "Es geht ganz konkret um die Zukunft der Arbeitsplätze dieser Sparte, unabhängig davon, welche Option gewählt wird", heißt es in Grundsatzvereinbarung der Betriebsräte. Sie möchten von der Konzernspitze über den Verlauf des Verfahrens unterrichtet werden und auch mitwirken. Betriebsräte und die IG Metall fordern von der Geschäftsführung von Johnson Controls deshalb ein standortübergreifendes Verfahren unter Einbindung der Betriebsräte und der Gewerkschaft, bei dem es keinen Arbeitsplatzabbau geben dürfe und bei dem die Tarifbindung erhalte bleibe. Überdies müssten Betriebsvereinbarungen bestehen bleiben, individuelle Regelungen sollen seien darüber hinaus als Bestandteil des Verkaufes abzusichern. Die Erklärung wird in den nächsten Tagen für die etwa 7000 Beschäftigten an allen insgesamt 15 deutschen Standorten an die jeweiligen Geschäftsleitungen von Johnson Controls übergeben.

Betriebsrat Peter Margiciok vom Standort Merscheid (Zentrale und Entwicklung) geht davon aus, dass sich Johnson Controls voraussichtlich bis Ende September dieses Jahres grundsätzlich entscheiden werde. "Wir wissen aber derzeit überhaupt nicht, welche Option gewählt wird", sagt der Betriebsrat mit Blick auf Verkauf, Einbringung in ein Joint Venture oder aber die Umwandlung der Automotiv Sparte in ein eigenständiges Unternehmen.

(uwv)
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