Solingen Dankeschönfest für Caritas-Helfer

Solingen · Der Stadtverband empfing seine fleißigen Ehrenamtler im Pfarrheim der katholischen Kirchengemeinde St. Joseph in Ohligs.

 Platt von den Hangkgeschmedden unterhielt die Gäste an der Kaffeetafel im Pfarrheim der katholischen Kirchengemeinde St. Joseph in Ohligs. Foto: Christian Beier

Platt von den Hangkgeschmedden unterhielt die Gäste an der Kaffeetafel im Pfarrheim der katholischen Kirchengemeinde St. Joseph in Ohligs. Foto: Christian Beier

Foto: CHRISTIAN BEIER

Die Kaffeetafel im Pfarrheim der katholischen Kirchengemeinde St. Joseph in Ohligs ist gedeckt. An den langen Tischen sitzen überwiegend ältere Frauen und Männer. Mittendrin trinkt Peter Binz seinen Kaffee. Er ist einer von gut 100 ehrenamtlichen Helfern der Caritas in Solingen. Die hat alle eingeladen, um sich für deren Einsatz zu bedanken. 65 sind der Einladung gefolgt.

"Ehrenamt und Hauptamt gehören bei uns ganz eng zusammen", begrüßt Caritas-Direktor Christoph Humburg die Gäste. Deren ehrenamtlicher Einsatz sei für das Hilfswerk der katholischen Kirche unersetzlich. Die Einladung zum Dankeschönnachmittag sei deshalb auch "ein Ausdruck der Wertschätzung". Dieses Zeichen der Anerkennung sei ihm wichtig. Die gut 200 hauptamtlichen Caritas-Mitarbeiter in Solingen bezieht er darin ein: "Es zeigt, dass wir zusammengehören."

Peter Binz gehört seit neun Jahren dazu. Der 64-Jährige war bis 2008 ehrenamtlich bei der Telefonseelsorge tätig. Für den Ruhestand hat der Diplom-Ingenieur der Elektrotechnik sich dann eine "sinnvolle Tätigkeit" gesucht, bei der er etwas für die Jugend tun könne. Jetzt gibt er Schülern mit Migrationshintergrund von weiterführenden Schulen Nachhilfe in Mathematik. Das mache ihm nicht nur Spaß, "ich bleibe auch geistig fit".

Auch wenn Binz für sich selbst einen Vorteil in seiner ehrenamtlichen Tätigkeit sieht: "Wir betrachten diese Hilfe nicht als selbstverständlich - und das wollen wir auch zeigen", sagt Xenia Furaew, Koordinatorin der "Aktion Neue Nachbarn" der Caritas. Sie hat mit Veronika Stymol (Aktion Neue Nachbarn) und Rebekka Mertens vom Fachdienst Gemeindecaritas den Nachmittag organisiert.

Die Feier steht unter dem Motto "Zusammen sind wir Heimat" - in Anlehnung an das Jahresthema des Deutschen Caritasverbandes. Dazu passend wurden Unterhaltungsbeiträge auf der Bühne zusammengestellt: Zwei polnische Künstler singen erst Lieder in verschiedenen Sprachen und stimmen dann das Bergische Heimatlied an. Damit schlagen sie den Bogen zu den Mundart-Vorträgen der Hangkgeschmedden.

"Wichtig ist, dass man zusammen arbeitet, und wichtig ist auch, dass man zusammen feiert", sagt Humburg. Dem kann sich Binz voll und ganz anschließen: "Es ist wichtig, Anerkennung zu bekommen, aber das ist nicht ausschlaggebend. Es ist vor allem schön, auch mal die Kollegen zu treffen, die man sonst nur im Einsatz sieht."

Dabei ist er sich durchaus bewusst, dass die Caritas ohne ehrenamtliche Helfer wie ihn in einer dramatischen Lage wäre, wie Rebekka Mertens sagt: "Die vielen Aufgaben könnten die hauptamtlichen Mitarbeiter nicht allein leisten." Bahnhofsmission, Hausaufgabenbetreuung, Seniorengruppen - überall leisten die Ehrenamtler wertvolle Arbeit.

Bei aller Freude über das funktionierende Zusammenspiel von Haupt- und Ehrenamt zeigt das Dankeschönfest auch einen kleinen Makel: Der deutlich überwiegende Teil der Anwesenden ist zwischen 50 und 75 Jahre alt. "Um auch jüngere Menschen für unsere Arbeit zu sensibilisieren und zu gewinnen, erstellen wir zurzeit ein Konzept zum Aufbau einer Young Caritas", erklärt Humburg.

Auch dabei will die Caritas auf einen gegenseitigen Nutzen setzen. Das Hilfswerk hofft, auf diesem Weg junge Menschen für eine ehrenamtliche oder hauptamtliche Tätigkeit in den Reihen begeistern zu können. Im Gegenzug bietet sich den potenziellen Mitarbeitern die Möglichkeit, beispielsweise bei Praktika in die vielfältige Welt der Caritas-Hilfsangebote hineinzuschnuppern - und dadurch eine Hilfestellung bei der Berufswahl zu erhalten oder den Weg in den Beruf zu ebnen.

(RP)
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