Solingen Das Altenzentrum Ohligs wird modernisiert

Solingen · Spatenstich am Evangelischen Altenzentrum Ohligs (EAZ) an der Uhlandstraße: Für rund 10,4 Millionen Euro soll die Einrichtung in den kommenden zweieinhalb Jahren grundlegend modernisiert und umgebaut werden. "Wir erfüllen damit auf der einen Seite die Anforderungen des Landespflegegesetzes von 2003, das bis 2018 eine Einzelzimmerquote von 80 Prozent vorsieht. Derzeit haben wir 46 Prozent", berichtet EAZ-Geschäftsführer Andreas Marggraf.

Auf der anderen Seite trage man den veränderten Bedürfnissen von Bewohnern und Angehörigen Rechnung: "Als das Haus in den 1980er-Jahren gebaut wurde, waren Mehrbettzimmer noch üblich. Der Wunsch nach Einzelzimmern ist in den vergangenen Jahren immer stärker geworden." 103 Einzel- und 17 Doppelzimmer, jedes mit eigenem Badezimmer, sollen entstehen. "Wir nutzen die Fläche, die vorhanden ist, und bauen existierende Doppelzimmer zu Einzelzimmern um. Zudem werden Heizungen, Sanitäranlagen und Lüftungen erneuert", so Marggraf. An der Nordseite des Gebäudes entsteht ein Anbau für sechs Einzelzimmer, mit den Erdarbeiten dafür ist bereits begonnen worden. Und auch im ehemaligen Schwimmbad, das Anfang des Jahres geschlossen wurde, wird bereits gearbeitet: Hier entsteht ein Bereich, der vorwiegend auf die Bedürfnisse dementer Bewohner ausgerichtet ist.

Aus Rücksicht auf die 137 Bewohner der Einrichtung erfolgt der Umbau abschnittsweise. "In Abstimmung mit Architekten und Bauleuten werden wir, wenn beispielsweise mit einer großen Lärmbelastung zu rechnen ist, Auflüge mit den Bewohnern machen", so Marggraf.

Für Architektin Marion Großkemm, die mit der Architekten-Arbeitsgemeinschaft Großkemm und Richard, Monse und Molnar für Planung und Umsetzung des Bauvorhabens zuständig ist, ist vor allem ein Aspekt wichtig: "Wir müssen unseren Fokus ganz deutlich auf den Nutzer richten und für ihn ein spezielles Umfeld schaffen, wo er sich wohlfühlen kann. Denn wenn die Bewohner sich wohlfühlen und gut orientieren können, heißt es, dass man auch für das Personal Entlastung schafft." Demenzsensible Architektur laute das Schlagwort. "Die Gestaltung des Innenraums ist besonders wichtig, da wir es hier mit Nutzern zu tun haben, die zum größten Teil das Gebäude nicht verlassen." So werde beispielsweise im gesamten Gebäude das Lichtniveau hochgesetzt, zudem seien spezielle Lampen geplant, die ihre Lichtfarbe an den Tagesverlauf angepasst wechselten.

Gerda Brauweiler, Mitglied des Bewohnerbeirats, blickt entspannt auf den Umbau. "Wir sind informiert und wissen Bescheid, was hier passiert", sagt die Bewohnerin. Und auch die Mitarbeiter, fügt Pflegedienstleiterin Bruni Tremel-Weidenfeld hinzu, seien einbezogen. "Die Mitarbeiter wissen, dass in der Zeit des Umbaus mehr Flexibilität nötig sein wird."

Die Gesamtkosten für den Umbau der Einrichtung wird von den drei Gesellschaftern Kirchengemeinde Ohligs (60 Prozent), Evangelischer Kirchenkreis (25 Prozent) und Alten-Stiftung der Stadt-Sparkasse (15 Prozent) getragen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort