Solingen "Das Elend begann im letzten Quartal"

Solingen · VRR-Sprecher Martin Husmann macht wenig Hoffnung auf ein schnelles Ende der Probleme der S 7.

 Die S 1 ist das große Sorgenkind im Bergischen.

Die S 1 ist das große Sorgenkind im Bergischen.

Foto: Kemner (Archiv)

Verspätungen, Zugausfälle, mangelhafte Kundeninformation - die den Solingern besser als "Müngstener" bekannte S-Bahnlinie 7 von Solingen über Remscheid nach Wuppertal hat ihren Kunden in den letzten Monaten viel Verdruss bereitet. Ein Ende der Probleme ist auch in den kommenden Wochen nicht in Sicht, berichtete Martin Husmann, Vorstandssprecher des Verkehrsverbandes Rhein-Ruhr (VRR) im Hauptausschuss der Stadt Remscheid. Husmann war auf Wunsch der Politik eingeladen worden. Die wurde zuletzt verstärkt mit Kundenbeschweren konfrontiert.

Husmann berichtete, dass zuletzt vor allem fehlendes und beschädigtes Zugmaterial der Firma Abellio, dem vom VRR beauftragten Betreiber der Strecke, große Probleme bereitete. Fehlende Ersatzteile sorgten für längere Reparatur-Pausen der Züge, die trotz weniger Jahre auf dem Buckel schon Schäden aufweisen. Dies dürfe nicht passieren, sagte Husmann in Richtung der Hersteller-Firma Alstom. Ein von einem anderen Unternehmen entliehener Zug musste wieder abgegeben werden, weil dieses das Fahrzeug für den Betrieb auf einer neuen Linie selber braucht.

Husmann relativierte gleichzeitig die Kritik an Abellio. Dies sei "ein grundsolides Unternehmen", das seit dem Start auf der S7 gute Leistung abgeliefert hätte. Das zeigten auch die im Vergleich zu anderen Unternehmen guten Werte bei Pünktlichkeit und Kundenzufriedenheit.

Dieses gute Bild werde aber eingetrübt durch die Probleme, die es seit Herbst 2017 gibt. "Im September fing das Elend an", sagte Husmann. Verbesserungen will der VRR bei Abellio auch bei der Kundeninformation einfordern. Die von Husmann präsentierten Ergebnisse der Kundenbefragung zeigen, dass die S-Bahnlinie 1 von Solingen über Düsseldorf nach Dortmund das viel größere Sorgenkind der bergischen Bahnkunden ist. Auf der von der Deutschen Bahn betriebenen Linie gebe es "beträchtliche Fehlentwicklungen". Die Qualität sei "inakzeptabel". Hinzu kämen auch hier Probleme mit dem Zugmaterial. Die Bahn habe reagiert, indem sie einen Werkstattleiter entlassen habe.

Schlechte Nachrichten brachte der VRR-Vorstand zu der in Remscheid seit Jahren erhofften durchgehenden Zugverbindung nach Köln mit. Hier sieht er für die kommenden Jahre keine Chance. Zu eng sei diese Strecke schon jetzt befahren, um noch eine Lücke zu finden.

(hr)
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