Umweltprojekt Das Leben im Papiermühlenbach erkunden

Solingen · Ist der Papiermühlenbach gesund oder nicht? Dies wollten die Schüler der Klasse 6e am Gymnasium Schwertstraße gestern herausfinden. Dafür sind allerlei Untersuchungen notwendig, die normalerweise im Labor stattfinden: Welche Tiere leben eigentlich im Bach, wie schnell fließt er, wie ist der Sauerstoffgehalt? Im Umweltbus "Lumbricus" der Natur- und Umweltschutz-Akademie NRW (NUA) konnten die Schüler die entsprechenden Untersuchungen gleich vor Ort durchführen. Die NUA gehört zum Geschäftsbereich des Umweltministeriums.

Der Umweltbus ist gewissermaßen ein fahrbarer Biologieraum mit Arbeitsplätzen und Mikroskopen. Hier gibt es eine komplette mobile Laborausrüstung mit Mess- und Analysegeräten, Arbeitsmaterialien sowie Videoanlage, Digitalkameras und PC, um die Arbeit zu dokumentieren. "Ich finde es cool, dass man auf so kleinem Raum so viel machen kann", sagt Schüler Marius Schäfer. Insgesamt zwei Umweltbusse gibt es im Land.

Nach einer theoretischen Einführung schwärmten die 23 Schüler mit Gummistiefeln und Keschern in Gruppen aus, um den Bach unter verschiedenen Gesichtspunkten zu untersuchen und Proben zu nehmen. Unter Anleitung von Umweltpädagoge Ottmar Hartwig bewerteten die Schüler den Verlauf und das Ufer des Baches, ermittelten Temperatur, Fließgeschwindigkeit und Sauerstoffgehalt des Wassers und sammelten im Bachlauf Insekten. "Dadurch haben die Schüler ein Lernerlebnis, das sonst nicht möglich ist", sagt Annika Machenbach, Lehrerin am Gymnasium Schwertstraße.

Arnd Henning hat sich mit der Wasserqualität beschäftigt. "Der PH-Wert des Wassers ist 7,5, aber wir wissen noch nicht, ob das gut oder schlecht ist", sagt er. Marius Schäfer hat bisher Larven und Schnecken gefunden. "An einem gepflegten Bachlauf finden sich keine Tiere, an einem naturnahen jede Menge", sagt Ottmar Hartwig.

Die Qualität des Baches lässt sich vor allem danach bewerten, welche Tiere darin vorkommen, wie Ottmar Hartwig erklärt. "Die Kinder sollen jetzt schon verstehen, dass es eine Zukunftsaufgabe ist, diese Lebensadern wieder zu Lebensraum zu machen", sagt er. Nach der Frühstückspause galt es für die Schüler zu bestimmen, welche Tiere sie da eigentlich eingesammelt haben, denn dies ermöglicht Schlüsse zur Qualität des Baches.

Das ist mit bloßem Auge schwer, deshalb wies Ottmar Hartwig die Klasse in den Gebrauch des Mikroskops ein. Die 6e ist als "Entdeckerklasse" eine der Profiklassen am Gymnasium Schwertstraße.

Neben dem normalen Unterricht wird durch zusätzliche Aktionen während der Schulzeit und am Nachmittag das naturwissenschaftliche Profil gestärkt. Dabei beschäftigen sich die Schüler mit den Elementen Wasser, Feuer, Luft und Erde. Benjamin Dresen

(bjd)
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