Solingen Dauerregen lässt den Eschbach steigen

Solingen · In Unterburg sind Wupperverband und Feuerwehr auf Hochwasser vorbereitet. Sandsäcke lagern in der Feuerwache III.

"Überall ist noch Luft", sagt Monika Ebers angesichts des Dauerregens mit Blick auf die Pegelstände von Eschbach und Wupper. Die Sprecherin des Wupperverbandes sah gestern Morgen noch keine Hochwassergefahr. Gleichwohl kletterten die Pegelstände. "Zurzeit hat der Eschbach in Unterburg einen Pegelstand von 41,2 Zentimetern. Bei 60 Zentimetern tritt die Vorwarnstufe ein und wir würden die Feuerwehr alarmieren."

Angesichts der Wetterlage wurden vor allem die Pegel an kleineren Gewässern beobachtet. In Höhe Kellershammer am Eschbach wurde so am Morgen ein Pegelstand von 37,9 Zentimetern verzeichnet - der Vorwarnwert liegt hier bei 47 Zentimetern.

Bereits aber Anlass genug für die Feuerwehr, gestern Morgen vorsorglich mit dem Wupperverband Kontakt aufzunehmen, "weil die Wasserstände doch ein recht hohes Level erreicht hatten", meint Brandamtsrat Götz Hommen. Er ist bei der Feuerwehr für die Einsatzplanung zuständig.

Die Sorge war berechtigt. Denn bei weiterem Dauerregen bis zum Nachmittag wurde am Kellershammer der Vorwarnwert mit erreichten 50 Zentimetern überschritten. "Die Feuerwehr wurde alarmiert, dieser Wert bedeutet aber noch nicht, dass es Überschwemmungen gibt", so Monika Ebers.

Auch in Unterburg, an der Einmündung des Eschbachs in die Wupper, wurde der kritische Wert von 60 Zentimetern mit 58 knapp erreicht, die Wupper selbst hatte am Nachmittag einen Wasserstand von 2,60 Metern. "Das ist ordentlich viel, damit wurde die Vorwarngrenze um zehn Zentimeter überschritten."

Hochwasser muss das aber noch nicht bedeuten. Gleichwohl ist man auf alles vorbereitet: "Wir haben seit November 2010 einen umfangreichen Hochwasserschutzplan", sagt Götz Hommen. Der beinhaltet detaillierte Einsatzmaßnahmen insbesondere auch für den Eschbach in Unterburg. "Erreicht der Pegel am Kellershammer einen kritischen Wert, wird die Feuerwehr-Leitstelle automatisch alarmiert", erklärt Hommen. Die sogenannte "Hintergrundbereitschaft" rückt dann aus und macht sich vor Ort ein Bild, "um gegebenenfalls Maßnahmen einzuleiten", so der Brandamtsrat. Beispielsweise Sandsäcke heranzuschaffen, um zu verhindern, dass das Wasser ungehindert in Keller und Häuser eindringt. "Die Säcke lagern wir in der Feuerwache am Frankfurter Damm. Wir verfügen auch über eine spezielle Füllanlage und können recht schnell handeln", sagt Götz Hommen. Einmal verwendete Kunststoffsäcke werden nach dem Einsatz vom Sand geleert, beides wird getrocknet und kann wieder verwendet werden.

Wupperverband und Feuerwehr hatten die Situation in Unterburg gestern den ganzen Tag im Blick. "Die Regenfront klingt ab", hieß es am Abend, "wir hoffen, dass es nicht zu Überschwemmungen kommt", so Monika Ebers, "an kritischen Stellen ist die Feuerwehr vor Ort", ergänzt die Sprecherin des Wupperverbandes.

(RP)
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