Mein Verein Lebenswertes Solingen Der Coppelpark wurde herausgeputzt

Solingen · Die 54.000 Quadratmeter große Grünfläche gilt als grüne Lunge der Stadt. Für den Erhalt setzt sich Gudrun Bräuer seit 2010 ein.

Wieder einmal herrscht reger Betrieb im Gustav-Coppel-Park. Eine ganze Horde Schüler ist mit bunten Besen bewaffnet und fegt das herabgefallene Laub von den Wegen und auf dem Spielplatz den Sand zurück in die dafür vorgesehene Mulde. Es sind Schüler der fünften Jahrgangsstufe der Alexander-Coppel-Gesamtschule, die ihre Projektwoche zum Thema "Natur" abschließen.

Dabei haben sie Besen mit Motiven aus der Natur gestaltet und bemalt. Diese Besen wurden ihnen vom Verein "Lebenswertes Solingen" zur Verfügung gestellt. "Wir arbeiten schon länger mit der Gesamtschule zusammen", erzählt Gudrun Bräuer. Sie ist seit Juni 2010 Vorsitzende des Vereins, der sich für den Erhalt des Gustav-Coppel-Parks einsetzt. Angefangen hat alles im Jahr 2010, als der damals noch namenlose Park vor dem Verkauf stand.

"Mit den Protesten hatte alles angefangen", erinnert sich Gudrun Bräuer. Unterschriften- und andere Aktionen sollten den Verkauf verhindern. "Der Park ist mit seinen 54.000 Quadratmetern eine grüne Lunge Solingens und sollte unbedingt erhalten bleiben." Außerdem war und ist er für viele Solinger ein Ort der Erholung und Entspannung.

Auch Gudrun Bräuer ist mit dem Park groß geworden. "Meine Oma hat mir viel über die Familie Coppel erzählt", verrät sie. "Für uns hieß der Park einfach Coppelpark." Wie viel Leid und menschenunwürdige Behandlung der in Solingen so angesehenen Familie widerfuhr, hat Gudrun Bräuer sehr bewegt - und das war auch ein Grund, weshalb sie sich so für den Park eingesetzt hat. "Soll denn der Name der Familie ganz aus Solingen verschwinden ?", fragte sie sich seinerzeit. Damals hat der Verein "Lebenswertes Solingen" eine gleichnamige Zeitschrift herausgegeben, in der auch über die Geschichte der Familie Coppel berichtet wurde. Der Park wurde erhalten und konnte schließlich auf den Namen "Gustav-Coppel-Park" getauft werden.

"Gustav Coppel war Ehrenbürger von Solingen", sagt Bräuer. Seitdem hat sich der Verein sehr für Verbesserungen im Park eingesetzt. Mit Grundschulen zusammen wurden die Bänke bunt gestaltet, die Streetball-Anlage wurde mit Unterstützung der Stadtwerke umgesetzt, eine Ruheanlage eingerichtet. Auch Kunstaktionen wurden hier durchgeführt. Drei Mal konnten die Solinger im Coppelpark Trödel an- und verkaufen, und auch Events wie der "Tieraktionstag", lockten viele Besucher an. "Wir möchten gerne mit allen Altersgruppen arbeiten", betont Gudrun Bräuer. So wurde auch ein Bouleplatz gebaut. Rund 75 Mitglieder hat der Verein "Lebenswertes Solingen", doch wird händeringend nach Nachwuchs gesucht. "Bei uns Alten ist nämlich allmählich die Luft raus", gibt die Vorsitzende zu.

www.lebenswertes-solingen.de

(sue)
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