Solingen Der Investor macht seine Hausaufgaben

Solingen · "Es ist alles im Fluss", sagt Frank Tebbe, Sprecher der Viantis AG, mit Blick auf die geplante Wohnbebauung des ehemaligen Stadiongeländes in Ohligs. Das Unternehmen, eine 100-prozentige Tochter der Sparda-Bank West, lässt derzeit von Experten den Boden untersuchen.

"Wir müssen erst einmal unsere Hausaufgaben machen. Auch die Stadt arbeitet intensiv an dem Projekt", sagt Tebbe zum Bauvorhaben, das sehr umfangreich und obendrein wegen der Bodenverhältnisse sehr kompliziert sei. "Wir haben natürlich auch die Interessen der Anwohner zu berücksichtigen", ergänzt der Unternehmenssprecher beispielsweise mit Blick auf die Verkehrsanbindung.

Eine Bürgerinitiative ("Bison") hat sich gebildet, die befürchtet, dass durch die Wohnbaupläne Schäden an der Umwelt sowie Nachteile für die dort wohnenden Menschen entstehen. Allerdings muss grundsätzlich noch ein Bebauungsplan von der Stadt erstellt werden, eine Offenlegung des Plans erfolgt danach. "Alles braucht seine Zeit", meint Frank Tebbe. "Es gibt noch viele Fäden, die zusammengezogen werden müssen."

Die Immobiliengesellschaft Viantis will an der Stelle der Arena am Hermann-Löns-Weg Einfamilienhäuser, Doppelhaushälften, Reihen- sowie Mehrfamilienhäuser des gehobenen Wohnsegments errichten. Bis zu 400 Menschen sollen dort einmal leben. Insgesamt sind rund 115 Wohneinheiten vorgesehen. Doch das ist zunächst noch Zukunftsmusik. "In der ersten Stufe sind 60 Häuser geplant, wir werden auf die Marktgegebenheiten reagieren", sagt Frank Tebbe. Er hält den Wohnstandort in Ohligs mit der Nähe zur Autobahn sowie Düsseldorf, Leverkusen und Köln indes für "strategisch gut".

Doch bevor die "Ohligser Waldsiedlung" auf dem rund 36 700 Quadratmeter großen Areal entstehen kann, muss die Viantis AG erst einmal das Grundstück kaufen. Das ist längst noch nicht geschehen und hängt auch von den Ergebnissen der momentan laufenden Voruntersuchungen ab. Der Finanzausschuss des Rates der Stadt Solingen hatte im September vergangenen Jahres einstimmig die Anhandgabe des Grundstücks an die Viantis beschlossen. Damit besitzt die Aktiengesellschaft ein "exklusives Recht" der Planung. Die Frist hierfür läuft bis Ende 2014 und kann um bis zu einem Jahr verlängert werden.

Kommt es zum Grundstückskauf, fließen drei Millionen Euro in die städtische Kasse. "Wegen der umfangreichen Voruntersuchungen ist derzeit aber nicht absehbar, ob die Anhandgabe des Grundstücks verlängert werden muss oder aber nicht", meint Frank Tebbe. Eine Zeitschiene könne noch nicht erstellt werden, "aber es arbeiten alle intensiv am Projekt", so Tebbe.

Die Tochtergesellschaft der auch in Solingen mit Filialen vertretenen Sparda-Bank West hat derweil im Düsseldorfer Zooviertel ein Bauprojekt gestartet. Bis Ende 2016 entstehen hier 54 Eigentumswohnungen. Der erste Spatenstich wurde jetzt vollzogen - am Hermann-Löns-Weg ist der noch nicht in Sicht.

(RP)
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