Im Blickpunkt Zöppkesmarkt Der Prinz singt - und andere Kuriositäten

Solingen · Der Zöppkesmarkt legte einen Glanzstart hin: mit Sonne und tausenden Besuchern. 283 Stände sind aufgebaut, und noch einmal 260 Stände beim Kindertrödel. Erste Bilanz: "Es dreht sich zum Positiven - mit mehr Originalität."

Lachen, feilschen, staunen - der Zöppkesmarkt lebt von den Menschen. All jenen, die mit ihren kuriosen Auftritten rund um "Aul Baseloemker", "Flecken-Lecker" und Co. im Rampenlicht der zu erwartenden zehntausenden Besuchern stehen - dem Wetter sei dank. Es sind aber vor allem die stillen Stars aus den Vereinen, Freundeskreisen, Gruppen und Institutionen, die die Prise Flair ermöglichen.

Axel Hawranke ist einer von ihnen. Der Vorsitzende der KG Rot-Weiß Klingenstädter, zuletzt in der Session der Prinz des Solinger Dreigestirns, wird am knallroten Bierwagen auf der unteren Hauptstraße, den die Karnevalsgesellschaft betreibt, sogar singen. Wer wollte, konnte gestern schon eine Kostprobe hören. Jedenfalls blickten Hawranke sowie die drei Mitstreiter der Karnevalsgesellschaft, Dennis Pütz, Horst Fleschenberg und Eckhard Fießler, frohgelaunt in den Sonnenhimmel: "Bei uns ist Stimmung garantiert." Im zweiten Jahr ist die jecke Truppe mit einem eigenen Stand mit von der Partie - seit dem der Verein zur Förderung des traditionellen Solinger Brauchtums den Zöppkesmarkt ausrichtet.

Die Ratspolitiker Falk Dornseifer und Tim Kurzbach, die mit der Vereins-Gründung eine große Zöppkesmarkt-Koalition zwischen CDU und SPD geschlossen haben, zogen gestern zum Auftakt der dreitägigen Kultveranstaltung eine erste Bilanz: "Wir merken, dass sich der Zöppkesmarkt zum Positiven dreht: mehr Markt, mehr Vereine, mehr Originalität - weniger Profis. 85 Prozent der Teilnehmer sind Gruppen, Vereine und Institutionen aus Solingen." Gleichwohl brauche es auch die Profi-Händler, ohne die gehe es nicht. 283 Stände sind in der City aufgebaut, hinzu kommen noch 260 Stände beim Kindertrödel.

"Zöppkesmarkt - das ist Spaß ohne Ende", sagt Moses J. Hoppenstedt. So steht es auf seinem Namensschild beim CVJM am Entenpfuhl gleich neben dem Riesenrad und dem Stand der TG Burg. Außerhalb der dreitägigen Ausnahmezeit heißt er Jürgen Lange. Eine sehr alte Karl May-Ausgabe hat der Feilscher in Sachen Literatur zu bieten. Es ist der 46. Zöppkesmarkt, der CVJM ist zum 45. Mal dabei. Der Erlös fließt in die Hausaufgabenbetreuung, den Kindertreff und ins Jugendcafé.

Antonia, Alena, Tuana und Beyza, Schüler aus der Klasse 6a, putzen am Trödelstand der Gesamtschule Solingen Schuhe. Die Einnahmen kommen der Partnerschule in Nicaragua zugute.

16 Meter misst das Zelt mit Trödel und Kuriosem der Pfadfinder von St. Suitbertus Weeg, hinzu kommt noch eine Bücherecke auf acht Metern Länge. "Beim Zöppkesmarkt sind wir traditionell dabei", sagt Marc Reuter. Um alles zu transportieren, haben die Pfadfinder allein 15 Anhänger im Einsatz. Eltern, Kinder, Großeltern, Freunde und die Pfadfinder selbst - zusammen sind es 90 Menschen, die den Stand auf dem Fronhof ermöglichen - sei es vor oder hinter den Kulissen beim Packen der Kisten.

(RP)
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