Solingen Der Tierpark Fauna bildet erstmals aus

Solingen · Vivien Montag und Annika Reitemeier sind die ersten Auszubildenden im Gräfrather Tierpark.

 Vivian Montag (l.) und Annika Reitemeier haben jetzt ihre Ausbildung im Tierpark Fauna begonnen.

Vivian Montag (l.) und Annika Reitemeier haben jetzt ihre Ausbildung im Tierpark Fauna begonnen.

Foto: Stephan Köhlen

Der erste Arbeitstag von Vivien Montag und Annika Reitemeier als Auszubildende zur Zootierpflegerin im Tierpark Fauna hat im Ziegengehege begonnen: Ausmisten, reinigen und putzen war die Aufgabe, danach haben sie mit den Volieren von Loris, Aras und anderen gefiederten Bewohnern in der Fasanerie weiter gemacht. Neu ist all das für die jungen Frauen nicht, denn beide haben zuvor bereits in der Fauna mitgearbeitet: Vivien Montag hilft seit einem Jahr ehrenamtlich mit und hat ein freiwilliges Praktikum absolviert, Annika Reitemeier hat nach einem Schulpraktikum ihre Einstiegsqualifikation hier abgelegt und ein Jahr als Tierpflegehelferin gearbeitet.

Für den Tierpark indes ist es eine Premiere: Erstmals in der langen Geschichte der Fauna wird hier ausgebildet. "Für den Betrieb kann es nur gut sein, wenn wir junge Leute an den Beruf des Tierpflegers heranführen und ihnen die Möglichkeit bieten, nicht nur im Rahmen von Praktika oder Freiwilligen Ökologischen Jahren reinzuschnuppern, sondern auch direkt in der Ausbildung", sagt Christina Farke, seit 1. April Leiterin des Tierparks Fauna.

Dafür ist der Betrieb von der Industrie- und Handelskammer (IHK) geprüft worden. "Die IHK hat genehmigt, dass wir ausbilden", so Farke. Die gelernte Zootierpflegerin und studierte Biologin hat einen Ausbildungsschein und wird in den kommenden drei Jahren der Ausbildung "ihrer" Azubis unter anderem den 14-tägig stattfindenden Betriebsunterricht leiten. Zur Berufsschule müssen Annika Reitemeier und Vivien Montag nach Düsseldorf. Sie wissen, dass sie viel zu lernen haben: In der Fauna werden sie alle Bereiche durchlaufen, mit allen Tieren, von Huf- und Raubtieren über Vögel bis hin zu Exoten, einmal zu tun haben, hinzukommen zwei- bis vierwöchige Praktika in zwei anderen Zoos, die Tierarten haben, die es in der Fauna nicht gibt. "Dieses Spektrum an Wissen ist es auch, was mich am Beruf des Tierpflegers reizt", sagt Annika Reitemeier, die drei Jahre nach einem Ausbildungsplatz in ihrem Traumberuf gesucht hat. Gerade die Reptilien haben es der 19-Jährigen angetan: Sie selbst hält Schlangen und Geckos, ist aber auch ein Fan von Mini-Schaf Siggi, das in der Fauna lebt.

Vivien Montag hat gerade erst die zehnte Klasse abgeschlossen und kann nun direkt mit der Ausbildung beginnen. "Ich liebe es, mit Tieren und in der Natur zu arbeiten, deshalb wollte ich gerne in diesen Beruf. Ich freue mich sehr darauf, viel über die Tiere zu lernen", sagt die 16-Jährige. Ihre vierbeinigen Favoriten im Gräfrather Tierpark: Die Ziegen, und ganz besonders Ziege Olivia. "Die sind einfach so süß", schwärmt die Auszubildende.

Grundsätzlich ist es laut Tierpark-Leiterin Christina Farke geplant, auch künftig auszubilden. "Wir werden gucken, wie es passt, man muss ja auch die passenden Auszubildenden finden. Jetzt haben wir zwei Lehrlinge eingestellt, vielleicht wird es in anderen Jahren auch mal nur einer sein und möglicherweise werden wir nicht jedes Jahr ausbilden."

Natürlich, sagt Christina Farke, sei die Mitarbeit der beiden neuen Auszubildenden eine große Entlastung für das vorhandene Personal in der Fauna. "Zugleich investieren wir selbstverständlich auch viel Arbeit in die theoretische und praktische Ausbildung der beiden", so die Tierpark-Leiterin.

(mxh)
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