Interview mit Tim Kurzbach Dialog auf Augenhöhe mit der Bistumsspitze ist greifbar

Solingen · Der Vorsitzende des Diözesanrates der Katholiken im Erzbistum Köln, Tim Kurzbach, begrüßte den neuen Erzbischof Woelki.

 Die Diözesanratsvorsitzenden Tim Kurzbach (r.) und Cornel Hüsch im Gespräch mit Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki (l.).

Die Diözesanratsvorsitzenden Tim Kurzbach (r.) und Cornel Hüsch im Gespräch mit Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki (l.).

Foto: Erzbistum Köln

Als Vorsitzender des Diözesanrates haben Sie den neuen Kölner Erzbischof, Kardinal Woelki, vergangene Woche in Köln begrüßt. Welchen Eindruck haben Sie von ihm?

Kurzbach Wir kennen Dr. Rainer Maria Kardinal Woelki noch gut von seiner Zeit, bevor er Erzbischof in Berlin wurde. Unser künftiger Erzbischof hat mit seiner offenen Art, auf die Menschen in Berlin zuzugehen, viel Respekt und Zuspruch gewonnen. Danach sehnen sich die katholischen Laien hier im Erzbistum Köln auch. Der offene Dialog mit allen Katholiken unseres Erzbistums um die Zukunft und die Herausforderungen in unserer Kirche muss jetzt einen neuen Anfang erfahren. Zusammen mit meinem Stellvertreter Cornel Hüsch konnte ich Kardinal Woelki jetzt in der Hohen Domkirche zu Köln erstmals im Namen der 2,1 Millionen katholischen Christen im Erzbistum Köln begrüßen und ich hatte nach unserem Gespräch wahrlich das Gefühl, dass der Dialog auf Augenhöhe zwischen der neuen Bistumsspitze und den vielen Laien greifbarer ist.

Diözesanrat und Erzbischof - welche Berührungspunkte gibt es da und wie verläuft die Zusammenarbeit?

Kurzbach Der Diözesanrat kann nicht ohne den Erzbischof und der Erzbischof ebenso wenig ohne den Diözesanrat. Unser Gremium vertritt die Interessen der katholischen Laien aus den Pfarrgemeinden und Verbänden in Kirche, Politik und Gesellschaft. Wir fördern und unterstützen ihre Arbeit vor Ort und sind mit unserem Engagement da, wo ihr Herz für die Gemeinde und den Verband schlägt, wir als Laien sind Teil der Kirche, so wie Kardinal Woelki in seinem Hirtenamt auch. Mein Wunsch ist es demnach, eine enge Zusammenarbeit mit unserem neuen Erzbischof zu pflegen. Denn ausschließlich gemeinsam geben wir unserem Erzbistum Köln und damit der katholischen Kirche ein Gesicht.

Welche Erwartungen haben Sie an Kardinal Woelki?

Kurzbach Mit der Berufung von Dr. Rainer Maria Kardinal Woelki braucht es keine lange Anlaufzeit, um Aufgaben und Herausforderungen in unserem Erzbistum direkt anzugehen. Aufgaben liegen in Fülle vor uns. Ich bin davon überzeugt, dass der Dialog der entscheidende Schlüssel für eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit ist. Wir müssen verlorengegangenes Vertrauen in unserer Kirche und für unsere Arbeit zurückgewinnen und eine Sprache des Miteinanders wieder entdecken. Mit Kardinal Woelki bin ich mir sicher, dass uns dieser Kraftakt in unseren Gemeinden und Verbänden glückt.

Was unterscheidet ihn von seinem Vorgänger?

Kurzbach Alt-Erzbischof Dr. Joachim Kardinal Meisner hat die Prozesse und die Arbeit unseres Diözesanrates zwar oftmals kritisch, jedoch niemals unfair betrachtet. Das stets offene Ohr hatten wir sicher. Wir dürfe gespannt in die Zukunft schauen und müssen abwarten, wie die weiteren Begegnungen verlaufen. Erst dann kann ich mir wirklich erlauben, über den Unterschied der beiden Herren zu urteilen.

Welche Aufgaben hat der Diözesanrat, dem Sie vorsitzen?

Kurzbach Der Diözesanrat der Katholiken im Erzbistum Köln hat seit 1946 die vornehmliche Aufgabe, die klare und vernehmbare Stimme der vielen Laien im größten Bistum Deutschlands, dem Erzbistum Köln, zu sein. Darüber hinaus fördert er die Arbeit der 38 Dekanatsräte und 689 Pfarrgemeinderäte im Erzbistum Köln. Der Diözesanrat ist demokratisch strukturiert. Seine Mitglieder sind gewählt und delegiert, setzen sich zusammen aus Vertretern der katholischen Organisationen und Verbänden, Delegierten der Dekanatsräte und Vertretern der Kleriker. Wir sind zudem Träger der Thomas-Morus-Akademie in Bensberg.

UWE VETTER STELLTE DIE FRAGEN.

(RP)
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