Solingen Die Beschäftigung hat deutlich zugenommen

Solingen · Der "typische" Arbeitslose in Solingen wie in Remscheid ist männlich, er ist zwischen 25 und 50 Jahre alt, deutscher Nationalität, er sucht eine Vollzeitstelle - hat aber keine abgeschlossene Berufsausbildung: Für Martin Klebe, den Chef der Arbeitsagentur Solingen-Wuppertal, und Katja Heck, Geschäftsführerin operativ, ist die letztere Kategorie ein wesentlicher Punkt.

Denn obwohl die Beschäftigung im Bergischen in den vergangenen Jahren "deutlich" zugenommen hat, hat die Arbeitslosigkeit demgegenüber nur langsamer abgenommen "Der Beschäftigungsaufbau", sagte gestern Martin Klebe, "ist ein Stück weit an den Arbeitslosen vorbeigegangen".

Von 2012 bis 2017 ist die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisse um mehr als 1000 Stellen in der Klingenstadt zugenommen. Davon profitierten neben Fachkräften (plus vier Prozent mehr Stellen) aber insbesondere Helfer. Hier betrug der Zuwachs gar 25 Prozent, erklärte Katja Heck. In der Nachbarstadt Remscheid habe es rund 700 Stellen mehr gegeben. Die für Helfer sind hier um 10,6 Prozent gegenüber 2012 gestiegen, für Fachkräfte um drei Prozent.

Die meisten Beschäftigten im vor fünf Jahren gebildeten gemeinsamen Arbeitsamtsbezirk Solingen-Wuppertal - hierzu zählt auch Remscheid - gibt es in der Metall- und Elektrobranche. Die Arbeitsagentur sieht hier 42.689 Beschäftigte im Bezirk, gefolgt von knapp 30.000 Menschen, die im Handel, in der Instandhaltung oder der Reparatur von Autos arbeiten.

Gerade aber in der Industrie ist seit 2013 ein Rückgang der Beschäftigten zu beobachten, und zwar um 701. Dagegen wuchs die Zahl der Mitarbeiter in Heimen und im Sozialwesen um 3042, im Gesundheitswesen um 1144. Bei Immobilien und technischen Dienstleistungen gar um 4789 auf jetzt 13.767 Beschäftigte. Der Rückgang in der Industrie ist auch dem Strukturwandel geschuldet", sagten Martin Klebe und Katja Heck.

Ende März dieses Jahres waren im Städtedreieck 219.001 Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Die meisten davon in Wuppertal. Auf Solingen entfallen davon 50.899, in Remscheid sind es 43.460. Im Zehn-Jahres-Vergleich sind das 8,8 Prozent (Solingen) beziehungsweise fünf Prozent (Remscheid mehr.

Auf hohem Niveau bewegt sich die Zahl der gemeldeten Stellen in Solingen und in Remscheid. Unternehmen und Verwaltungen aus der Klingenstadt meldeten im Verlauf dieses Jahres 4422 Arbeitsplätze. In Remscheid wurden der Agentur für arbeit 3954 Stellenangebote zur Besetzung gemeldet - die überwiegende Zahl ist unbefristet und für Vollzeit. Sorge bereitet aber weiter der hohe Anteil von Menschen ohne Ausbildungsabschluss. Von daher investiert die Agentur für Arbeit Millionen in die Aus- und Weiterbildung. In diesem Jahr waren es 10,3 Millionen Euro für Arbeitslosengeld bei beruflicher Weiterbildung und 10,2 Millionen Euro für die Qualifizierung Arbeitsloser. "Die Qualifikation muss stimmen. Deshalb forcieren wir auch im nächsten Jahr die Aus- und Weiterbildung. Hier liegt der Schlüssel zum Erfolg", sagte Martin Klebe.

(RP)
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