Solingen Die Buckelpiste wird endlich saniert

Solingen · Der Planungsausschuss gibt am Montag grünes Licht für den Vollausbau der maroden Lüneschlossstraße.

 Mehr als überfällig hält Falk Dornseifer die Sanierung der Lüneschlossstraße.

Mehr als überfällig hält Falk Dornseifer die Sanierung der Lüneschlossstraße.

Foto: mak (Archiv)

Mit Autos und deren Reparaturen kennt sich Falk Dornseifer als Geschäftsführer eines Autohauses bestens aus. An der Lüneschlossstraße befindet sich sein Unternehmen, und mit Blick auf diese Straße sieht das CDU-Ratsmitglied "eher eine Teststrecke für Autos, um beispielsweise Achsen zu prüfen". Für ihn und andere Unternehmen entlang der Lüneschlossstraße ist klar: "Das ist die katastrophalste Straße im Solinger Stadtgebiet." Mehr als überfällig sei es, die Lüneschlossstraße zu erneuern. "Das geht nicht anders, hier muss man etwas tun", sagt Dornseifer. Die mit tiefen Schlaglöchern und Unebenheiten bestückte Fahrbahn sollte eigentlich im vergangenen Jahr auf Vordermann gebracht werden, die notwendige Sanierung des Flickenteppichs scheiterte aber angesichts der städtischen Haushaltslage - wie bereits einige Male zuvor.

950 000 Euro für den Vollausbau der derzeitigen Buckelpiste, weitere 514 000 Euro für die Erneuerung von Gehwegen, Parkbuchten und Beleuchtung stehen bereit. Das konnte man in unserer Zeitung am 19. November 2014 nachlesen. Denn Finanzmittel in dieser Höhe wurden damals vom Rat nach vorheriger Beratung im Planungs- und im Finanzausschuss beschlossen und freigegeben.

In den 950 000 Euro enthalten waren schon damals 350 000 Euro Mehrkosten. Gleichwohl gab es in der jüngsten Sitzung des Finanzausschusses am Donnerstagabend darüber erhebliche Irritationen, als die Finanzpolitiker in einer Auflistung der über- und außerplanmäßigen Aufwendungen für das vierte Quartal 2014 die Summe von 350 000 Euro Mehrkosten entdeckten. Unmut machte sich gar breit über die vermeintliche Kostensteigerung, der, hätte man sich an die Beschlüsse vom November erinnert, vermeidbar gewesen wäre. Stadtkämmerer Ralf Weeke stellte gestern deshalb klar, dass es keine neuerliche Kostensteigerung gebe.

Bis Anfang dieses Jahres konnten Bauunternehmen ihre Angebote abgeben, beim Submissionstermin am 20. Januar wurden die von der Verwaltung geprüft und bewertet. "Es sind einige Angebote innerhalb des Kostenrahmens gekommen, wir sind damit zufrieden", sagt Heinz vom Schemm, Mitarbeiter des Stadtdienstes Planung, Mobilität, Denkmalpflege - und hier im Management Straßenvermögen tätig.

Bevor die Bagger aber anrollen und sich die Lüneschlossstraße vornehmen, muss am Montag der Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt, Klimaschutz und Mobilität hinter verschlossenen Türen als Vergabeausschuss das millionenschwere Straßenbauprojekt absegnen und den wirtschaftlichsten Anbieter auswählen. "Ende nächster Woche werden wir den Auftrag erteilen und in der übernächsten Woche auch den Bauzeitenplan mit dem zuständigen Bauleiter des beauftragten Unternehmens festlegen", erklärt Heinz vom Schemm. Ist das geklärt, könne es loslegen - sofern die Witterung nicht noch einen Strich durch die Rechnung macht. "Aber die Sanierung der Schlaglochpiste ist jetzt endlich greifbar", freut sich Heinz vom Schemm.

Er rechnet mit einer Bauzeit von sechs bis neun Monaten für den Vollausbau der Fahrbahn auf einer Länge von 700 bis 800 Metern inklusive der weiteren Arbeiten für den Gehweg, die Parkbuchten und die Beleuchtung. Halbseitige Sperrungen mit Ampelregelungen sind während der Bauphase erforderlich, zumal die überwiegend dort ansässigen Unternehmen weiter angeliefert werden müssen.

Den Straßenbau gibt es für die Anwohner aber nicht zum Nulltarif. Am Donnerstag, 5. Februar, wird den Anliegern im Autohaus Dornseifer die Baumaßnahme bei einer Informationsveranstaltung vorgestellt. Thema ist hier auch, ob und in welcher Höhe Beiträge beziehungsweise Gebühren für die Anlieger für das Straßenbauprojekt anfallen. Bei der Höhe der Bausumme dürften die nicht unerheblich sein. Klagen scheinen nicht ausgeschlossen.

(uwv)
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