Solingen Die Firma Saltus schließt die Pforten

Solingen · Hiobsbotschaft für die 85 Mitarbeiter der Saltus Industrial Technique GmbH von der Schaberger Straße an der Krahenhöhe: In einer Belegschaftsversammlung wurde den Mitarbeitern gestern mitgeteilt, dass der Solinger Standort geschlossen wird.

Die Betriebsschließung soll voraussichtlich zum Jahresende 2018 abgewickelt werden. "Die Schließung von Saltus ist die Konsequenz eines immer härter werdenden Wettbewerbs in sich wandelnden Märkten", sagte Lars Eklöf, Präsident der MVI-Division der Atlas-Copco-Unternehmenssparte Industrial Technique, zu der die Saltus Industrial Technique GmbH gehört. "Damit der Konzern langfristig gesund bleibt und erfolgreich am Markt bestehen kann, müssen wir reagieren und uns an die sich ändernden Rahmenbedingungen anpassen", erklärte er bei der Betriebsversammlung. "Darum hat die Konzernleitung entschieden, Aufträge nicht mehr an Saltus zu vergeben, sondern an andere Unternehmen des Konzernverbundes", so Eklöf.

Seit Mai 2013 - damals firmierte das Unternehmen noch unter Saltus-Werk Max Forst GmbH - gehört das Solinger Unternehmen zum schwedischen Industriekonzern Atlas Copco. Saltus ist eine Produktionsgesellschaft, die für Kunden weltweit hochwertige Schraubwerkzeuge für die Qualitätssicherung in der Montage entwickelt und fertigt. Dazu zählen mechanische, mechatronische und elektronische Drehmomentschlüssel sowie Einsteckwerkzeuge. Die Saltus-Produkte werden über die Atlas-Copco-Kundenzentren in über 180 Ländern vertrieben. Als Geschäftsführer wurde im September 2016 Stephan Roskothen eingesetzt. Er löste Volker Wiens ab. "Kein Mitarbeiter hat aufgrund der Übernahme und Umstrukturierung seinen Arbeitsplatz verloren", betonte Wiens vor Jahresfrist. Der neue Geschäftsführer Roskothen kündigte die Entwicklung neuer Produkte und die weitere Optimierung der Fertigungsabläufe als Schwertpunkte an. Zudem wollte er den Umsatz "signifikant steigern".

Daraus wird nun nichts - der Betrieb wird vielmehr stillgelegt. Immerhin kündigte das schwedische Unternehmen gestern an, die "qualifizierte und motivierte Mannschaft" der Saltus Industrial Technique GmbH "in dieser schwierigen Situation so gut es geht zu unterstützen".

"Das Problem ist die Wirtschaftlichkeit, wir haben keine Profitabilität", sagte Geschäftsführer Roskothen gestern gegenüber unserer Zeitung. Die Mitarbeiter hätten den Schließungsbeschluss "relativ gefasst" aufgenommen. Jetzt werde man mit dem Betriebsrat einen Sozialplan ausarbeiten, so Roskothen.

Völlig überraschend kam der Schließungsbeschluss auch für die IG Metall. "Wir bieten der Belegschaft und dem Betriebsrat unsere Unterstützung bei Interessenausgleich und Sozialplan an", sagte Marko Röhrig.

(uwv)
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