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Solingen "Die Flüchtlinge sollen in Wohnungen ziehen"

Solingen · In Solingen leben rund 2700 Flüchtlinge. 1684, so Pressesprecher Lutz Peters, wurden der Stadt in den vergangenen Monaten zugewiesen, deren Asylverfahren laufen. Bei 977 ist das Verfahren abgeschlossen, 148 warten in Landeseinrichtungen auf Zuweisung in andere Städte. Solingen ist um dezentrale Unterbringung bemüht.

Ziel ist, Flüchtlingen Lebensperspektiven und Arbeit zu geben. "In Turnhallen geht das nicht", resümiert Peters. "Sie müssen in Wohnungen ziehen." Dazu verfolgt Solingen ein mehrstufiges Konzept, mietet Wohnungen an, fördert Umbauten in Privathäusern und will den Sozialen Wohnungsbau vorantreiben. Als Zwischenlösung dienen Modulbauten in Holztafelbauweise, die in 21 Wohnungen familiäre Wohnsituationen für bis zu 100 Menschen bereitstellen. Ein erster wird am 27. April an der Neuenkamper Straße aufgestellt, ein zweiter am 19. Mai in der Nibelungenstraße.

Bei der Infoveranstaltung im Stadtsaal Wald wurde auch über zwei Containermodule aufgeklärt, die an der Friedrich-Ebert-Straße in zwei Gebäuden 100 Menschen in acht Wohnungen unterbringt und durch den Umbau des alten Schulgebäudes eine Gemeinschaftseinrichtung schafft. Die folgende Diskussion war kurz. Sofort wurde klar, dass das Engagement, Flüchtlinge in unser Leben zu integrieren, immer noch hoch ist und das ehrenamtliche Engagement ungebrochen.

Das Klima dazu ist gerade in Wald gut. Helfer tauschten Erfahrungen aus. Petra Hoppe, Schulleiterin der Grundschule Gottlieb-Heinrich-Straße, erklärte, dass Flüchtlingskinder das Schulleben bereichern, und wie wichtig es ist, sie sofort einer Klasse zuzuordnen. Stoja Besic, der zwei Unterkünfte leitete, hat gute Erfahrungen damit gemacht, auf Neuankömmlinge zuzugehen und ihnen alles "richtig zu erklären".

"Man muss den Rahmen schaffen, sich kennenzulernen", so die Integrationsbeauftragte Anne Wehkamp. Wie ist es um die Sicherheit bestellt? Ordnungsamtleiter Stephan Trunk verweist auf Solingens Sicherheitskonzept und die gute Kooperation mit der Polizei. "Es gab bisher keine Vorkommnisse, die zu Ängsten führen sollten." Wie gehen Solingens Muslime mit den Flüchtlingen um? Sie waren mit die ersten, die sich im Netzwerk engagierten. Behauptungen, Flüchtlings-Taxifahrten verschlängen Abertausende, wurden als Gerüchte entkräftet. Wer trägt die Kosten der Flüchtlingshilfe? Fahren sie umsonst Bus? Nein - sie bestreiten Busfahrten von ihrem Taschengeld. Eine Gesundheitskarte regelt die medizinische Grundversorgung.

(RP)
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