Solingen Die gute Tat für die Solinger Tafel

Solingen · Die Löhdorfer Pfadfinder des Stamms Tenkterer haben durch verschiedene Aktionen Spenden für die Solinger Tafel gesammelt. Jetzt übergaben sie die gefüllten Kartons mit haltbaren Lebensmitteln.

Wie es ist, auf Lebensmittelspenden angewiesen zu sein, konnte sich Jonas Vogt nicht vorstellen. Dann absolvierte der 16-jährige Schüler ein zweiwöchiges soziales Praktikum bei der Solinger Tafel. Er lernte die Not der Bedürftigen ebenso wie das unermüdliche Engagement der vielen ehrenamtlichen Helfer kennen. "Jonas hat diese Erfahrung sehr bewegt", weiß seine Mutter Anette Vogt. Sie ist Mitarbeiterin der Leiterrunde des Löhdorfer Pfadfinderstamms Tenkterer, der Teil der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) ist.

"Gemeinsam haben wir beschlossen, dass wir Pfadfinder die tolle Arbeit der Solinger Tafel aktiv unterstützen möchten", so Vogt. Jetzt konnten zahlreiche Kartons mit haltbaren Lebensmitteln der Tafel übergeben werden. Hinter den Spenden steckt viel Engagement der Pfadfindergruppen: "Uns war es wichtig, nicht nur zum Spenden aufzurufen, sondern die Kinder und Jugendlichen intensiv über die Arbeit der Solinger Tafel zu informieren und sie in die Sammelaktionen einzubinden." Zunächst überlegte man gemeinsam, was die einzelnen Gruppen des Pfadfinderstammes zum Erfolg beitragen könnten.

Schließlich entschieden sich die Wölflinge, das Spiel "Salz tauschen" für ihren Sammelerfolg zu nutzen. Dabei wird traditionell ein Paket Salz gegen etwas Wertvolleres eingetauscht.

Die Acht- bis Elfjährigen tauschten nicht wirklich, sondern nutzen das Spiel als Aufhänger, um in Löhdorf von Tür zu Tür zu ziehen und Lebensmittelspenden zu sammeln. Der große Erfolg belohnte sie.

Gleiches gilt für die Aktion der Pfadfinderstufe der 14- bis 16-Jährigen. Um nicht in Konkurrenz mit den Wölflingen zu treten, fuhren sie nach Höhscheid, um dort in den Haushalten Spenden zu sammeln. Flyer mit Informationen zur guten Sache hatten sie vorab gestaltet. Die Reaktionen auf die Sammelaktionen der Löhdorfer Pfadfinder waren fast durchweg positiv: "Die Kinder und Jugendlichen sind nun zu Recht sehr stolz darauf, etwas für bedürftige Menschen in ihrer Stadt bewegt zu haben", freut sich Anette Vogt für alle Beteiligten. Ihr sei es wichtig gewesen, etwas für Menschen in der eigenen Stadt zu tun, die auf Hilfe angewiesen sind. "Oft vergisst man in seinem eigenen sorglosen Wohlstand, wie sehr Mitbürger Unterstützung benötigen", hat Vogt durch das Engagement der Pfadfinder gelernt. "Auch junge Menschen haben ein Recht darauf zu wissen, dass es nicht allen Solingern gleich gut geht. Hilfe im Sinne von Nächstenliebe ist Teil der Pfadfindertugenden und kann uns allen ein Vorbild sein."

Diese Hilfe soll nun weitergeführt werden. Die 16- bis 21-jährigen Pfadfinder, genannt Rover, planen derzeit, Plätzchen zu backen und diese zu verkaufen. Vom Erlös sollen dringend benötigte Hygieneartikel für die Kunden der Solinger Tafel finanziert werden.

(pbm)
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