Solingen Die Nordmann-Tanne ist besonders beliebt

Solingen · An der Laacher Straße reihen sich die parkenden Autos aneinander. Denn hier verkaufen die beiden landwirtschaftlichen Betriebe Conrads und Meis Weihnachtsbäume direkt aus der Schonung. "Wir haben grundsätzlich keine Zukaufbäume", versichert Melanie Meis. Die freien Flächen werden jedes Jahr einfach wieder frisch bepflanzt. "Ungefähr 300 Bäume", sagt sie.

 Von Bauer Robert Conrads stammt der Weihnachtsbaum von Sebastian und Alexandra Wagner mit den Kindern Julian und Nils.

Von Bauer Robert Conrads stammt der Weihnachtsbaum von Sebastian und Alexandra Wagner mit den Kindern Julian und Nils.

Foto: Stephan Köhlen

Aber die Größe allein ist nicht das einzige Kriterium. Es gibt viele verschiedene Nadelbäume, die alle ihren besonderen Reiz haben. "Wir haben Nordmann-Tannen, Blautannen, Korea-Tannen, Korktannen, Rotfichten und Colorado-Tannen", zählt Robert Conrads auf. Auf insgesamt 3,5 Hektar Land lassen sich jede Menge Weihnachtsbäume heranziehen. "Die wachsen alle gut hier im Bergischen Land", sagt Conrads. Nur mit der Nobilis-Tanne hat er kein Glück gehabt. "Wir haben hier lehmigen Boden", so Conrads. Das sei nicht ideal für diese Tannen-Art. Auch kommt es darauf an, wo die Schonung sich befindet. "Wir haben eine an der Wupper", erzählt Robert Conrads, "dort gibt es im Frühjahr häufig Nachtfrost. Dann erfrieren die neuen Triebe."

Das hat zur Folge, dass die Bäume einige Jahre länger brauchen, bis sie Weihnachtsbaum-Größe erreicht haben. "Es dauert so sieben bis zehn Jahre, bis ein Baum gut zwei Meter hoch ist." Und Pflege brauchen die Schonungen das ganze Jahr über. "Man muss aufpassen, dass kein Unkraut hineinwächst." Doch bei Conrads wird kein Gift eingesetzt. "Wir lassen Schafe rein."

Die schönsten Weihnachtsbaum-Arten
9 Bilder

Die schönsten Weihnachtsbaum-Arten

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Es gibt allerdings nur eine einzige Schafrasse, die für diese Pflege geeignet ist - die Shropshire-Schafe. "Alle anderen fressen die Triebe ab."

Wer bei so vielen Bäumen die Wahl hat, der hat auch die Qual. "Manche nehmen gleich den ersten Baum, der ihnen gefällt", hat Robert Conrads beobachtet. 60 Prozent würden sich für Nordmann-Tannen und 30 Prozent für Blautannen entscheiden. Die restlichen zehn Prozent gehen mit einer Rotfichte oder vielleicht einer Korea-Tanne nach Hause.

"Ich kenne Familien, da darf jedes Jahr ein anderer entscheiden, welcher Baum es sein soll", weiß Melanie Meis. Auch die Kinder hätten schon ganz klare Vorstellungen. Und manche möchten auch gerne den Baum selbst absägen. "Das dürfen sie dann auch", sagt Robert Conrads. Und jene Kinder, die keine Lust auf die Weihnachtsbaum-Suche haben, können sich in der Zeit die Tiere auf dem Bauernhof einmal genauer ansehen.

(RP)
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