Solingen Die SPD macht mit Gräfrathern den "Spielplatzcheck"

Solingen · Riskante Stellen auf dem Schulweg, defekte Spielgeräte für Kinder, fehlende Bänke für ältere Menschen und Parkplatznöte - am Stand der Gräfrather SPD auf dem Spielplatz Nibelungenstraße sollten die Anwohner der Umgebung gestern äußern, was sie beunruhigt oder gar verärgert und an welchen Stellen die Politik aus ihrer Sicht gefordert ist.

"Wir haben im Quartier 300 Fragebögen verteilt", erklärte Mathilde Creemers, Sprecherin der SPD-Fraktion in der Gräfrather Bezirksvertretung. Darin konnten die Teilnehmer Spielplätze, Schulwege und das Wohnumfeld bewerten.

Die Sozialdemokraten hatten Bürger des Stadtteils eigentlich schon vor einer Woche zum "Spielplatzcheck" eingeladen. Dauerregen hatte diese Pläne allerdings durchkreuzt.

Gestern, bei deutlich freundlicherem Spielplatzwetter, ergaben sich schnell die ersten Gespräche mit Anwohnern: "Das ist eigentlich eine sehr schöne Grünfläche, aber man könnte den Platz noch besser nutzen", befand Serkan Bektas, der den erst vor wenigen Jahren entstandenen Spielplatz an der Nibelungenstraße mit seiner Ehefrau und seinen beiden Söhnen im Alter von vier und sechs Jahren besuchte.

Die Spielwiese für Erwachsene werde recht wenig in Anspruch genommen, dafür tummelten sich die vielen Kinder der Neubausiedlung auf dem Klettergerüst, auf der Schaukel und an der langen Rutsche. Ein anderes Spielgerät, eine Art Irrgarten aus Holzpfeilern, sei hingegen gerade für kleine Kinder weniger geeignet, sagte der Familienvater.

Auch die Randsteine, die die Spielflächen begrenzen, bereiteten einigen Eltern wegen vermeintlicher Verletzungsgefahren Sorgen. An anderen Spielplätzen der Umgebung hätten Familien in der Vergangenheit beklagt, dass die Erneuerung beschädigter Geräte zu lange gedauert habe, berichtete Creemers.

Anmerkungen gab es am SPD-Stand aber auch jenseits der Spielanlagen: Eine Frau, die ihren ausgefüllten Fragebogen abgab, wies zum Beispiel auf Risiken des Fußweges zur Ketzberger Grundschule hin: So sei der Bürgersteig an der Lützowstraße zwischen dem Schulgebäude und dem nahegelegenen Friedhof streckenweise sehr schmal. Vor allem wenn Kinder nebeneinander hergingen drohe Gefahr durch zügig vorbeifahrende Autos.

"Wir werden die Hinweise und Anregungen auswerten und wollen mögliche Probleme in der Bezirksvertretung zur Sprache bringen", bekräftigte Mathilde Creemers.

Die vorgetragenen Kritikpunkte könnten schließlich auf der übernächsten Sitzung der Stadtteilpolitiker am 20. Oktober im Kunstmuseum Solingen zum Thema werden. Das nächste Treffen der Bezirksvertreter ist bereits für den kommenden Dienstag angesetzt und kommt damit wohl zu früh für die Ergebnisse der Bürgerbefragung. Eine solche will die SPD im Falle einer regen Beteiligung wiederholen.

(RP)
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