Solingen Die Tage der Schwimmhalle am Halfeshof sind gezählt

Solingen · Für die Jugendhilfe-Einrichtung ist der laufende Betrieb des 45 Jahre alten Hallenbades nicht mehr zu finanzieren. Von der Schließung betroffen sind einige Vereine, die hier Gesundheitssport anbieten.

 Die Unterhaltung eines Schwimmbades ist ein Defizitbetrieb - insbesondere am Halfeshof.

Die Unterhaltung eines Schwimmbades ist ein Defizitbetrieb - insbesondere am Halfeshof.

Foto: Stephan Köhlen

Bereits im Sommer hatte das Schwimmbad am Halfeshof eigentlich geschlossen werden sollen - aus betriebswirtschaftlichen Gründen. Die Nachricht hatte die Vereine, die das kleine Hallenbad in erster Linie für Gesundheitssport nutzen, ratlos gemacht. "In einem sehr emotionalen Informationsgespräch sind wir von den Gruppen mit der Frage konfrontiert worden: Wo sollen wir hin ?" Bernd Repp, Leiter der Jugendhilfe-Einrichtung im Landschaftsverband Rheinland (LVR), hat daraufhin die Frist aufgeschoben, "um allen eine Chance zu geben, eine Alternative zu finden".

In der jüngsten Sitzung des Sportausschusses hat die Politik alles versucht, einen weiteren Aufschub der Schließung zu erwirken. "Wir hoffen, das Bad im Halfeshof kann solange offen bleiben, bis am Vogelsang ein Neubau steht", sagte der Ausschuss-Vorsitzende Ernst Lauterjung. Eine Wunsch, den Bernd Repp angesichts des immensen Sanierungsstaus im 45 Jahre alten Hallenbad nicht erfüllen kann. "Es sei denn, die Kommune oder eine Institution erklärt sich bereit, die Kosten für den Betrieb zu übernehmen." Angesichts eines geschätzt sechsstelligen Betrages ist damit nicht zu rechnen. "Die Stadt wird keine Kosten übernehmen können, da es sich um LVR-Kosten handelt", ergänzte Kämmerer Ralf Weeke.

Bis 2006 hatten Investitionen direkt beim Landesverband Rheinland in Köln beantragt werden können. Dann wurde der Halfeshof in ein Eigenbetrieb umgewandelt, der sich ausschließlich über pauschale Einnahmen von Jugendhilfe-Maßnahmen finanziert. "Seitdem müssen wir in die eigene Kostenstelle schauen und rechnen, wie sich Reparaturen realisieren lassen", erklärt Bernd Repp. "Wir haben nicht die Mittel für die Unterhaltung eines Schwimmbades und hatten sie eigentlich schon vor 2007 nicht." Auch über eine Erhöhung der Eintrittsgelder ist am Halfeshof nachgedacht worden. "Mit den zusätzlichen Einnahmen würden wir jedoch auch nur bis März auskommen." Nach der Schließung des Bewegungsbades im Evangelischen Altenzentrum (EAZ) Ohligs an der Uhlandstraße im September 2014 sind Vereine zum Halfeshof umgesiedelt. "Gerade im gesundheitlichen Bereich geht ein Angebot verloren, dass eigentlich dringend benötigt wird", bedauert Hartmut Lemmer, Präsident des Solinger Sportbundes. Im Klingenbad wird der Verlust nicht aufgefangen werden können, da hier die Wassertemperaturen auf den Sport ausgerichtet sind und nicht auf Reha- oder Babyschwimmen.

(RP)
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