Solingen Die Trampe steht auf der Kippe

Solingen · Konkrete Lösungsvorschläge für den Zugang zum Kassenhäuschen des Theater und Konzerthauses sollen im zweiten Quartal vorliegen. Es könnte aber auch sein, dass die bisher neu angelegte Zuwegung völlig ausreichend ist.

Ein konkreter Lösungsvorschlag liegt immer noch nicht auf dem Tisch. "Voraussichtlich im zweiten Quartal dieses Jahres", sagt Stadtdirektor Hartmut Hoferichter mit Blick auf die einst geplante Treppe am Theater. "Wir sind dabei, technische Möglichkeiten abzuwägen, danach werden wir einen Vorschlag unterbreiten", ergänzt der Baudezernent.

Immerhin ist das Treppen- oder neuerdings Trampenprojekt weiter Bestandteil der im Herbst vergangenen Jahres auf den Weg gebrachten Ausschreibung für die Verbesserung des Theaterumfeldes. Die früher noch vorgesehenen Theatertreppe wurden von der Bezirksvertretung Mitte und dem Planungsausschuss im Dezember 2013 beschlossen.

Massiver Widerstand einer Bürgerinitiative richtete sich dann aber insbesondere gegen die Theatertreppe, weil der längst beschlossene beampelte Fußgängerüberweg an der Konrad-Adenauer-Straße in Höhe des Theaters nicht mehr verhindert werden konnte.

Mitte Mai 2014 hatten sich der Stadtrat und die Bürgerinitiative "Wir in Solingen" nach langem Streit indes darauf geeinigt, dass eine Theatertreppe nicht gebaut werden soll. Die Bürgerinitiative hatte bereits über 11.000 Unterschriften für einen Bürgerentscheid gesammelt. Die Durchführung des Bürgerentscheides hätte weit mehr Kosten verursacht, als die Theatertreppe. Die hätte brutto gut 40.000 Euro gekostet, und Anwohner hatten sich sogar bereiterklärt, den städtischen Eigenanteil von etwa 7000 Euro aufzubringen.

Statt der Treppe sollte eine preiswertere, geeignete Zuwegung geplant und durchgeführt werden. Die wurde mit einer "Trampe" gefunden, die auch kleinere Treppenelemente vorsieht.

Dies entspricht dem Entwurf mit zwei Rampen, der bereits im Jahr 2014 erarbeitet worden war, allerdings damals keinen großen Anklang fand - weder bei der Politik, noch bei der Verwaltung. Immerhin: Ein Kompromiss war damit gefunden. Die jetzt aber weit gediehenen Arbeiten zur Verbesserung des Theaterumfeldes - die neue Ampelanlage in Höhe des Theaters ist seit Monaten in Betrieb; der Gehweg entlang der Konrad-Adenauer-Straße ist fertig - sehen nun nur noch einen kleinen Hang vor dem Kassenhäuschen am Theater, der mit der Trampe versehen werden könnte.

Für Richard Schmidt, Bezirksbürgermeister des Stadtbezirks Mitte, ist nach Besichtigung der "Baustelle" klar: "Wir brauchen hier weder Treppe noch Trampe. Das dafür vorgesehene Geld können wird woanders investieren."

Der im Zuge der Bauarbeiten angelegte geschwungene Weg hoch zum Kassenhäuschen, der von der neuen Ampelanlage hochführt, ist nach Meinung von Richard Schmidt völlig ausreichend und von jedem bequem und problemlos zu bewältigen. "Auch von gesundheitlich eingeschränkten Menschen. Ich habe mit Bürgern gesprochen, die dies ebenso sehen", sagt der Bezirksbürgermeister, der darin auch eine Lösung sieht, "die alle zufriedenstellt".

Das sieht auch Hansjörg Schweikhart, Sprecher der CDU in der BV Mitte, so: "Der Ist-Zustand ist zufriedenstellend."

Wobei allerdings Stadtdirektor Hartmut Hoferichter einschränkt, dass der geschwungene Weg von der Ampel zum Kassenhäuschen nur zum Teil barrierefrei ist.

Eine Steigung mit mehr als sechs Prozent müsste bewältigt werden. "Der barrierefreie Zugang zum Theater ist aber über die Burgstraße gegeben", sagt der Stadtdirektor.

(uwv)
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