Solingen Die Zahl der Biotonnen nimmt kontinuierlich zu

Solingen · Es war einer dieser typischen sonnigen Samstage, an denen im Entsorgungszentrum Bärenloch Hochbetrieb herrscht. Vorrangig angefahren werden die vier Grünschnittcontainer, an denen ein Auto nach dem anderen vorfährt. Martin Wegner, Leiter der Technischen Betriebe Solingen (TBS), beobachtet das Ausladen und spricht vor allem die Anlieferer an, die höchstens zwei Säcke entleeren.

 Martin Wegner, Leiter der Technischen Betriebe, warb beim Aktionstag für die Nutzung der Biotonne.

Martin Wegner, Leiter der Technischen Betriebe, warb beim Aktionstag für die Nutzung der Biotonne.

Foto: Köhlen

"Es ist erstaunlich, wie viele Bürger immer noch ihren Grünschnitt vorbeibringen, obwohl sie ihn auch über die Biotonne entsorgen könnten", lautet die Bilanz von Martin Wegner nach dem gemeinsamen Aktionstag der Abfallberatung der Technischen Betriebe und der Verbraucherzentrale. "Man könnte sich die Fahrtkosten und auch die Zeit sparen - auch, um so manchen Kofferraum wieder sauber zu machen."

Im April 2015 war die Biotonne in Solingen für die Dauer von zwei Jahren auf freiwilliger Basis eingeführt worden. Solange ist eine Entscheidung über die endgültige System- und Gebührengestaltung zurückgestellt worden. "Wir gehen davon aus, dass wir der Politik in der nächsten Sitzung des Zentralen Betriebsausschusses ein erstes Modell vorstellen können", sagt Martin Wegner. Bei den TBS werden in diesen Tagen Berechnungen vorgenommen auf Basis der bis jetzt gewonnenen Erfahrungen aus der Biotonnen-Testphase. Gestartet wurde mit 2300 Gefäßen, bis April 2016 ist die Zahl der braunen Behälter bereits auf 3901 angestiegen.

Auffällig sind die stark schwankenden Mengen im Jahresverlauf. Von August bis Oktober wurden noch 100 Tonnen Biomüll pro Monat eingesammelt, im Januar waren es lediglich 48 Tonnen. Der Grund: "Der von der Solinger Bevölkerung gesammelte Biomüll besteht zu 80 bis 90 Prozent aus Grünschnitt", heißt es in einer Erklärung der TBS. Dies zeige deutlich, dass Küchenabfälle nach wie vor über die Restmüll- und nicht über die Biotonnen entsorgt würden. "So aber könnte der Restabfall reduziert und durch eine Umstellung der Leerungen Kosten reduziert werden", betont Wegner. Beim Aktionstag wurde zudem nochmals auf die ökologischen Aspekte eines gut funktionierenden Nährstoffkreislaufes hingewiesen, der eine gute Durchmischung der Bioabfälle benötigt.

Eine Grundsatzentscheidung über die weitere Vorgehensweise sowie eine mögliche Verlängerung der Einführungsphase um zwei weitere Jahre bis Ende 2018 wird für Ende dieses Jahres angestrebt.

(gra)
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