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Solingen Dorp: Gemeindearbeit der "Arche" soll weitergehen

Solingen · In einer Zukunftswerkstatt wollen Gemeindeleitung und -mitglieder neue Ideen und Konzepte entwickeln.

Es ist ein düsteres Bild, das Joachim Römelt, Pfarrer der Dorper Gemeinde, zeichnet: "Etwa 2030 wird sich die Finanzkraft unserer Gemeinde halbiert haben", erläuterte er jetzt. Eine Prognose, die in Dorp schon jetzt erste Konsequenzen zeitigt: Voraussichtlich 2019 wird die Gemeinde das sanierungsbedürftige Gemeindehaus "Arche" an der Eichenstraße schließen.

Am vergangenen Dienstag hatte das Presbyterium das Aus der erst 1983 eingeweihten Einrichtung beschlossen (wir berichteten).

Ein Grund für die prognostizierten abnehmenden Einnahmen der Gemeinde sei, dass die Generation der sogenannten Babyboomer in Ruhestand gehe - und somit in einem viel geringerem Maße Kirchensteuern zahle, führte Gemeindemanager Lothar Pietschmann aus. "Das sind Prognosen, die alle Gemeinden betreffen und wo man sich sehr früh überlegen muss, wie man damit umgeht", so Pfarrer Römelt.

Neu, betonte er, sei dieses Thema in Dorp jedoch nicht: "Bereits 2011, und damit bevor wir von den Schäden an der ,Arche' wussten, haben wir in einer Gemeindeversammlung angesprochen, dass wir die ,Arche' als zweites Gemeindezentrum möglicherweise nicht halten können. In einer weiteren Gemeindeversammlung haben wir 2014, nachdem die Problematik am Gebäude bekannt war, gesagt, dass nicht klar ist, ob es mit der Sanierung klappt."

Die Trauer in der Gemeinde - und die Sorge um die Zukunft der Gemeindearbeit am Unnersberg - ist dennoch groß. "Dass die Menschen bestürzt, traurig und zornig reagieren, verstehen wir voll und ganz. Die ,Arche' ist nicht nur ein Gebäude, sondern ein Ort der Heimat. Wir haben die große Hoffnung, mit den Menschen im Gespräch zu bleiben, ihnen Raum für Trauer und Emotionen geben zu können und dann miteinander zu gucken, was werden kann", so Römelt. In einer Zukunftswerkstatt soll gemeinsam überlegt werden, wie die Arbeit so gestaltet werden kann, dass vieles von dem, was heute in der "Arche" stattfindet, fortbestehen kann.

"Die Gemeindemitglieder sind aufgerufen, mit uns ganz neue Ideen zu entwickeln, außergewöhnliche Konzepte zu überlegen", so Stephan Hergert, stellvertretender Vorsitzender des Presbyteriums. Es gehe unter anderem darum, wie man am Unnersberg präsent bleiben könne, "denn wir wollen uns nicht aus dem Quartier zurückziehen", wie die Ferienkolonien mit rund 40 Kindern ausgerichtet werden könnten oder wie die in der "Arche" gerade für die Arbeit mit Kindern wegfallenden Räume ersetzt werden könnten. "Wir überlegen, uns hier Unterstützung von Außen hinzu zu holen. Das ist eine sehr große Aufgabe bis 2019", sagte Baukirchmeisterin Andrea Enders. Einsturzgefährdet, betonte sie, sei die "Arche" nicht. Auf die Kita Arche und das Personal soll die Schließung keine Auswirkungen haben.

(mxh)
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