Solingen Dürpelfest: Glasverbot soll Randalierer stoppen

Solingen · Weil sich im vergangenen Jahr vor allem Jugendliche daneben benahmen, haben die Organisatoren des Festivals ein neues Konzept erarbeitet. Glas und eigene Getränke sind bei Dürpelfest 2013 tabu.

 Das traditionsreiche Dürpelfest zieht seit Jahrzehnten tausende Besucher in die Ohligser City.

Das traditionsreiche Dürpelfest zieht seit Jahrzehnten tausende Besucher in die Ohligser City.

Foto: Saltmann (Archiv)

Im vergangenen Jahr herrschte teilweise Ausnahmezustand. Beim Dürpelfest 2012 pöbelten betrunkene Jugendliche, aber auch Erwachsene andere Gäste an. Es gab Schlägereien und Verletzte durch Glasscherben. Vor allem am ersten Tag des traditionsreichen Festivals in der Ohligser Innenstadt hatten die Ordnungskräfte seinerzeit alle Hände voll zu tun, die Randalierer in Schach zu halten.

Szenen, die bei der 39. Auflage des Dürpelfestes im nächsten Monat unter allen Umständen vermieden werden sollen. Aus diesem Grund kündigten die Veranstalter bereits gestern eine deutlich härtere Gangart als noch 2012 an. So wird an allen drei Tagen des Festes zwischen dem 24. und dem 26. Mai auf dem gesamten Veranstaltungsgelände ein striktes Glasverbot herrschen. Und weiter ist es den Gästen ab sofort ebenfalls untersagt, eigene Getränke mitzubringen. Plakate werden an allen Zugängen zum Dürpelfest darauf hinweisen.

Diese Maßnahmen erfolgten in Absprache mit der Stadt. "Wir dürfen als Veranstalter Verbote erlassen und wollen auf diese Weise erreichen, dass das Fest seinen friedlichen Charakter behält", sagte gestern Sabina Vermeegen bei der Vorstellung des überarbeiteten Konzepts. Die Ohligser Geschäftsfrau organisierte in den zurückliegenden Wochen mit anderen Aktiven des neu gegründeten Vereins Dürpelfest Solingen-Ohligs das Festival, zu dem auch dieses Jahr wieder mehrere Zehntausend Besucher erwartet werden.

Ein Ansturm, der nur durch die Kooperation vieler Institutionen zu bewältigen ist. So wird nicht allein der Verein selbst mit rund 25 Ordnern für die Sicherheit sorgen. Auch Polizei, Feuerwehr, Technisches Hilfswerk, die Sanitäter der Malteser, Deutsches Rotes Kreuz (DRK) sowie die Stadt bereiten sich auf das Großereignis vor.

Dabei erwarten die Veranstalter vor allem aus dem Rathaus mehr Hilfe als zuletzt. "Das Jugendamt muss in diesem Jahr länger vor Ort sein", forderte Sabina Vermeegen. So hätten die Beamten 2012 ihren Dienst bereits um 22 Uhr beendet, so die Vereinssprecherin.

Ein Vorwurf, den die Stadt gestern nicht unwidersprochen lassen wollte. "Wir waren auch vergangenes Jahr präsent", sagte ein Rathaussprecher auf Nachfrage. Und darüber hinaus hätten die negativen Vorfälle durchaus noch in Grenzen gehalten. "Es war kein Vergleich zu den Szenen, die sich beim Karnevalszug in Burg abspielten", so der Stadtsprecher. Bis zu dessen vorläufigen Ende in diesem Jahr hatten sich viele Jugendliche via Facebook für den Burger Zug verabredet und dann dort immer wieder für Krawalle gesorgt.

Das soll sich in Ohligs nicht wiederholen. "Wir haben darum das Internet im Auge", stellte Sabina Vermeegen gestern klar. Gleichzeitig betonte sie, friedlich feiernde Jugendliche seien natürlich beim Dürpelfest willkommen.

"Wir machen ein Fest für alle Altersklassen", sagte Vermeegen. Wie schon früher wird es auch diesmal wieder ein abwechslungsreiches Musikprogramm auf fünf Bühnen geben, darunter jene der Morgenpost an der Baustraße. Einer der Höhepunkte ist der Schlagerabend am Samstag auf dem Bremsheyplatz. Unter anderem werden das Duo "Domenico & Andrea" sowie die Band "Strandgeier" auftreten, die beide für Partymusik stehen. Am Sonntag ist dann die Gruppe "Big Magga" zu Gast, nach eigener Aussage "die schönste Boygroup der Welt".

"Neu ist, dass an allen drei Tagen durchgängig Programm geboten wird", sagte Philipp Müller, der mit anderen für die Bands zuständig ist. So treten auf der Morgenpost-Bühne sieben Gruppen auf, darunter ein Gospelchor.

(RP)
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