Solingen Ein Meer von Blumen am Vogelsang

Solingen · Der Gartentag zieht erneut viele Besucher an. Mehr als 60 Aussteller präsentieren sich im Botanischen Garten.

 Auch wenn die Tage der Tulpenpracht gezählt sind: Carlotta und ihre Mutter Ilka Dlugokinski genossen das Meer von Blumen beim Gartentag am Vogelsang.

Auch wenn die Tage der Tulpenpracht gezählt sind: Carlotta und ihre Mutter Ilka Dlugokinski genossen das Meer von Blumen beim Gartentag am Vogelsang.

Foto: Stephan Köhlen

Die Liebe zum Detail ist jedem einzelnen der bunten Holzhäuschen anzusehen: Sie haben Hausnummern und Fensterläden, Schieferdächer, Regenrinnen und verzierte Säulen - und bieten Rotkehlchen, Kohlmeise und Co ein luxuriöses Zuhause. "Ich mache die Häuser aus Spaß an der Freude, alle in Handarbeit, alles eigene Kreationen", sagt Werner Mengelkoch. Er ist Stammgast beim Garten- und Blumentag im Botanischen Garten, jedes Jahr baut er hier am ersten Maiwochenende seinen Stand auf. "Es kommen sehr viele Interessierte und es ist einfach eine angenehme, ruhige Veranstaltung", findet Mengelkoch. An zwei Tagen präsentierten sich bei der siebten Auflage des Gartentags am Wochenende 61 Aussteller zwischen Gewächshäusern und Beeten - mit Pflanzen und Gartengeräten, Schmuck und Kleidung, Delikatessen und Naturkosmetik, Kunst und Kunsthandwerk.

Die kleinen Pflänzchen am Stand von Heide Zantow und Ernst Braches sind Raritäten: Das Paar aus Witzhelden bietet seltene Tomatensorten an. "Etwas andere, außergewöhnliche Tomaten aus aller Welt", sagt Zantow, von der griechischen Insel Santorin ebenso wie aus der Bretagne. "Vor vielen Jahren haben wir in der Bretagne eine ganz außergewöhnliche Sorte gegessen und dann die Samen mitgenommen und hier kultiviert, so fing alles an", erzählt die Witzheldenerin. In diesem Jahr haben sie und ihr Mann 450 Tomaten-Pflanzen ausgesät. "Alle Sorten haben sich im Bergischen bewährt", sagt Ernst Braches - und ihr Ruf spricht sich langsam herum: "Sie sind einfach superlecker. Mittlerweile haben wir viele Abnehmer, auch hier ist der Zuspruch gut." Auch wenige Meter weiter, am Stand des Gartencenters Heidehof, sind Exoten beliebt: Ausgefallene Kräuter und Pflanzen, von Wasabi über Lakritztagetes bis hin zu Artischocken, werden gerne gekauft, beobachtet Sven Steen: "Wenn die Leute, nach den Klassikern wie Basilikum, Schnittlauch und Petersilie, ein bisschen Spaß am Umgang mit frischen Kräutern gefunden haben, probieren viele gerne auch mehr aus", so Steen.

Eine ganz klassische Pflanze steht indes beim Verein zur Förderung der Rosenkultur des Bergischen Landes im Mittelpunkt: "Die Rose ist immer ein Symbol gewesen, für die Liebe, aber auch für Beständigkeit. Sie blüht bis zum Frost und es gibt sie in unglaublich vielen Züchtungen", beschreibt Dora Reinemann den Reiz der Pflanze. Gemeinsam mit Mitstreitern aus dem Verein bietet sie am Stand Pflanzen-Ableger aus den eigenen Gärten an - vor allem aber informieren sie über die Arbeit ihres Vereins und über die Königin der Blumen. Der Botanische Garten, sagt die Solingerin, sei ein Kleinod. "Es ist sehr schön, wie viel hier dank der Stiftung los ist".

Matthias Nitsche, zweiter Vorsitzender der Stiftung Botanischer Garten, die den Garten- und Blumentag organisiert, zieht am Samstagmittag bei strahlendem Sonnenschein ein positives erstes Fazit der Veranstaltung.

"Die Leute kommen einfach gerne in den Botanischen Garten, freuen sich über die Musik und genießen es, sich das breite Angebot anzusehen." Zugleich profitiere der Garten von Spenden. "Sowohl die Zahl der Aussteller als auch der Besucher hat in den vergangenen Jahren kontinuierlich zugenommen", freut sich Nitsche.

(RP)
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