Solingen Ein Projekt mit hoher Erfolgsquote

Solingen · Das kommunale Jobcenter und die Gabe GmbH ermöglichen 40 Jugendlichen eine Berufsausbildung.

 Azubi der Gabe an der Drehbank: Kaya Kubislay.

Azubi der Gabe an der Drehbank: Kaya Kubislay.

Foto: Köhlen

Nicht alle haben den gewünschten Schulabschluss, doch die 40 Jugendlichen, die jetzt über das kommunale Jobcenter eine Ausbildung bei der Gabe GmbH - Gemeinnützige Gesellschaft für Arbeit und Ausbildung im Bergischen Land - aufgenommen haben, können dennoch mit Stärken und Potenzial punkten, die es ihnen ermöglicht, die Ausbildung erfolgreich abzuschließen. "Wir arbeiten an den Kompetenzen der Jugendlichen und begleiten sie sozial und auch in der Schule", sagt Christine Hiller von der Gabe.

20 integrative Ausbildungsplätze direkt bei der Gabe an der Straße Ober der Mühle in Ohligs, wo der Bildungsträger eigene Werkstätten zum Beispiel im Metallbereich vorhält, wurden nun vom Jobcenter vergeben, überdies 20 sogenannte kooperative Lehrstellen, bei denen die Ausbildung der Jugendlichen in einem Betrieb erfolgt und die Gabe sich um die Begleitung der Auszubildenden unter anderem in der Theorie kümmert. "Wir haben hier einen Pool von Betrieben, mit denen wir zum Teil schon seit Jahren zusammenarbeiten", sagt Hiller.

Finanziert wird die Ausbildung der 40 Jugendlichen vom städtischen Jobcenter, gleichwohl erhalten die Lehrlinge eine Ausbildungsvergütung. "Wir haben seit März/April Jugendliche aus Bedarfsgemeinschaften angesprochen und geschaut, ob und in welchem Bereich sie für eine Ausbildung geeignet sind", sagt Peter Bernecker, Leiter Team Jugend des Jobcenters. Rund 80 Beratungsgespräche seien so im Vorfeld der Ausbildung geführt worden. Eingebettet sei das Jobcenter Projekt zudem in das Landesprogramm "kein Abschluss ohne Anschluss".

Berufe aus Wirtschaft und Verwaltung über Garten- und Landschaftsbau bis zu Handel, Lagerlogistik, Metallbau, Farbgestaltung und Kosmetik erlernen die 40 jungen Leute nun bei der Gabe oder aber in einem Betrieb in den nächsten zwei bis drei Jahren. Bisherige Projekte waren sehr erfolgreich: "90 Prozent schaffen die Ausbildung, die Abbrecherquote ist relativ gering", sagt Christine Hiller. Mit ein Grund für diese Erfolgsquote ist insbesondere die sozialpädagogische und schulische Begleitung während der Ausbildung.

Aber auch die Vermittlung in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung nach der Ausbildung kann sich sehen lassen: "70 bis 80 Prozent kommen auf den ersten Arbeitsmarkt", sagt Christine Hiller. Für Peter Bernecker ist klar: "Ohne die Unterstützung und Förderung hätten die 40 Jugendlichen vermutlich keinen Ausbildungsplatz und würden auf dem Arbeitsmarkt nur Tätigkeiten für Ungelernte bekommen."

Über alle Lehrjahre hinweg bildet die Gabe derzeit rund 100 Lehrlinge in Solingen und Remscheid in den verschiedensten Lehrjahren aus mit dem Ziel, sie auf dem Arbeitsmarkt zu integrieren. "Hier wird der Wert jeder einzelner Person geschätzt", meint Gabe-Geschäftsführerin Angela Salscheider, "wir bilden für den Arbeitsmarkt aus, der Fachkräfte benötigt". "Annehmende Sozialarbeit" ist beim Jobcenter-Projekt Teil der Ausbildung, die sich angesichts der Erfolgsquoten auszahlt. "Wir arbeiten an den Kompetenzen der Jugendlichen, und mit Abschluss der Ausbildung haben sie etwas für ihr Leben geschafft", sagt Christine Hiller.

(uwv)
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