Serie Mein Verein Einsatz hinter den Kulissen des Kulturbetriebs

Solingen · Als Gründungsmitglied im Verein Solinger Ehrenamt für Kultur hilft Christiane Lorenz im Theater und vermittelt Lesepaten für Kindergärten.

Sie helfen bei Hochbetrieb an der Garderobe, haben immer ein offenes Ohr für die Fragen und Anliegen der Theaterbesucher und sind auch aus vielen anderen Kultureinrichtungen der Stadt nicht wegzudenken: Ehrenamtliche Kräfte leisten einen großen Beitrag zum Funktionieren von Museen und Veranstaltungshäusern. "Und der Bedarf nimmt weiter zu", betont Sophie Seidler, Vorsitzende des Vereins Solinger Ehrenamt für Kultur. Der unterstützt seit seiner Gründung vor fast 15 Jahren neben dem Solinger Theater und Konzerthaus unter anderem das Kunst- und Klingenmuseum, den Balkhauser Kotten und das LVR-Industriemuseum. Seit den Anfängen dabei ist Christiane Lorenz. "Damals fragte mich die Vereinsgründerin Marianne Göllner, ob ich daran mitwirken würde", erinnert sich die heute 72-Jährige. Lange nachdenken musste sie nicht, schließlich hatte sich die frühere Lehrerin mit der Kunst- und Kulturszene der Stadt schon im Rahmen einer anderen Tätigkeit befasst: Zwischen 1975 und 1984 hatte sie für die CDU im Stadtrat gesessen und dabei dem Kulturausschuss angehört.

In ihrem Verein, der sich zum Ziel gesetzt hat, am Ehrenamt interessierte Bürger und Kultureinrichtungen zusammenzubringen, ist Lorenz seit acht Jahren im Vorstand. Dem geht es zunächst darum, Bürger für ein Engagement im Kulturbetrieb zu gewinnen. Wer für den Dienst im Theater bereit steht, wird dann für die Veranstaltungen eingeteilt. "Wir machen mit den Leuten im Vorfeld auch Führungen, damit sie das Haus besser kennenlernen", sagt Lorenz, die selbst bei vielen Veranstaltungen als Hilfskraft und Ansprechpartnerin vor Ort ist.

Neben ihrem Einsatz im Theater organisiert sie auch Lesepatenschaften für Kindergärten. "Das ist für mich eine große Freude, weil ich immer gern mit Kindern gearbeitet habe", sagt Lorenz. In einer Art Einführung vermittelt sie den neuen Lesepaten, die sich meistens aus Pensionären rekrutieren, Grundlagen ihrer Tätigkeit. "Man muss natürlich den Kontakt halten zu Kindern, muss sie direkt ansprechen", erklärt Lorenz, die ihre Schützlinge stets zur ersten Lesung begleitet. "Solche Lesepatenschaften sind sehr wichtig, um den aktiven Wortschatz der Kinder zu fördern", sagt die frühere Lehrerin, die sich auch im Friedrich-Bödecker-Kreis NRW für einen freudvollen Umgang mit Sprache und Literatur engagiert.

Als Dankeschön für den unermüdlichen Einsatz der langjährigen Ehrenamtler, die nicht zwingend alle Mitglieder des Vereins sein müssen, lud der Vorstand jetzt zu einer Matinee in den Grünen Salon von Schloss Hackhausen ein - mit einer Führung durch die malerische Anlage und vielen anderen Programmpunkten. Neue Ehrenamtler mit Affinität zur Kultur sind weiterhin gefragt: "Wir sind im Gespräch mit allen entsprechenden Einrichtungen in der Stadt, um zu erfahren, welchen Bedarf es an welcher Stelle gibt", sagt Seidler. Beratungstermine für Interessenten finden in regelmäßigen Abständen im Kassenbereich des Theater und Konzerthauses statt - der nächste voraussichtlich Mitte Februar.

(rdl)
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