Solingen Entschädigungsfonds

Solingen · Öffentlich hat sich Dieter G. in den vergangenen Wochen in den Medien und auch bei Podiumsgesprächen intensiv für eine lückenlose Aufklärung der Vorfälle an seiner ehemaligen Schule eingesetzt. Als Betroffener und neues Vorstandsmitglied des Trägervereins der Odenwaldschule begrüßt der Solinger den aktuellen Vorschlag, einen Fonds zur Entschädigung der Missbrauchsopfer einzurichten.

Anders als Anwalt Thorsten Kahl, der nach eigener Auskunft zehn betroffene Altschüler vertritt, möchte Dieter G. das Geld aus dem geplanten Topf nicht als einmalige Entschädigungszahlung auszahlen. Der Solinger kann es sich vielmehr vorstellen, an der Odenwaldschule damit eine Anlaufstelle für Betroffene einzurichten. "Hier soll allen Rat, Hilfe und die Möglichkeit zu Gesprächen angeboten werden." Auch ehemalige Lehrer könnten die Möglichkeit erhalten, sich hier an der Aufklärung der Missbrauchsfälle zu beteiligen. "Mit dem Geld aus dem Entschädigungsfonds sollte etwas Dauerhaftes entstehen", erklärt Dieter G.

Der Solinger erzählt, dass sich die Schule selbst derzeit nicht in der Lage sieht, eine finanzielle Entschädigung zu zahlen. "Der Fonds wird trotzdem kommen. Wir hoffen auf Spenden, auch von Altschülern. Zusagen haben wir bereits." Den Vorschlag, die Schule aufzulösen, das Gelände zu verkaufen und den Erlös in den Fonds einfließen zu lassen, lehnt der Solinger Architekt kategorisch ab. "Die Siedlung der Odenwaldschule ist einmalig. Egal was kommt, das Ensemble muss geschützt werden."

(RP)
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