Solingen Es wird weniger gebaut als im Landesschnitt

Solingen · Der Verkauf von Bauland ist um ein Drittel zurückgegangen. Gebrauchte Reihenhäuser kosten 220 000 Euro.

Die günstigen Zinsen am Kapitalmarkt und steigende Immobilienpreise sorgen landesweit für eine stärkere Bautätigkeit. Im ersten Halbjahr stieg die Zahl der Baugenehmigungen nach Angaben des statistischen Landesamtes IT.NRW um 11,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Im Bergischen Städtedreieck stagniert der Immobilienmarkt hingegen oder entwickelt sich sogar rückläufig. In Solingen gab es im ersten Halbjahr mit 44 erteilten Baugenehmigungen genauso viele wie im Vorjahreszeitraum. In Wuppertal (-31,3 Prozent) und Remscheid (-10,5) sank die Zahl der Baugenehmigungen sogar.

Besonders stark stieg die Zahl der Baugenehmigungen in zahlreichen Ruhrgebietsstädten wie Essen (+68,6), Duisburg (31,6) und Oberhausen (+278,6). Auch Düsseldorf und Krefeld legten zu. In Solingen entstanden nominell am meisten Einfamilienhäuser (32), gefolgt von Mehrfamilienhäusern (11) und Zweifamilienhäusern (1).

Bauland ist begehrt. Doch in Solingen sind im vorigen Jahr deutlich weniger baureife Flächen verkauft worden. 2013 waren es insgesamt 46 114 Quadratmeter, wie das statistische Landesamt IT.NRW weiter meldet. Im Jahr zuvor hatte der Baulandverkauf in der Klingenstadt mit über 71 000 Quadratmetern um gut ein Drittel höher gelegen. Zugleich sind die Bauflächen offensichtlich kleiner geworden; 58 Verkaufsfälle listet die Landesstatistik für 2013 auf, elf mehr als im Vorjahr.

Aktuell kostet ein gebrauchtes Reihenhaus in der Klingenstadt durchschnittlich 220 000 Euro, NRW-weit liegt der häufigste Preis bei 205 000 Euro. "Vor zehn Jahren waren diese Häuser in Solingen zehn Prozent günstiger zu haben als heute", sagt LBS-Gebietsleiter Georg Görnert. Die Daten stammen aus der jährlichen LBS-Immobilienpreis-Studie "Markt für Wohnimmobilien", erhältlich im Kunden-Center, Ufergarten 25. Für ein neu gebautes Reihenhaus muss meist tiefer in die Tasche gegriffen werden, obwohl die Grundstücke oft sogar kleiner geworden sind. Im Vergleich zum gebrauchten Reihenhaus müssen Bauherren in Solingen durchschnittlich 40 000 Euro mehr für ihren Neubau zahlen. In der Stadt wird für ein erschlossenes Grundstück mit durchschnittlich 240 Euro pro Quadratmeter so viel verlangt wie 2004. Der NRW-Schnitt liegt aktuell bei 175 Euro.

"Nimmt man das extrem günstige Zinsniveau und die Wohn-Riester-Förderung hinzu, kann man sagen, dass das Bauen und Kaufen in den vergangenen zehn Jahren nicht schwerer geworden ist", so Görnert. Für viele ist eine Eigentumswohnung der Einstieg in die eigenen vier Wände. Kostet ein Quadratmeter im Neubau in Solingen 2500 Euro, sind es in einer gebrauchten Wohnung 1250 Euro.

(frin / tws)
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