Florian Molzahn "Es zieht mich immer wieder zurück"

Solingen · Florian Molzahn wurde am Freitag zum Solingen-Botschafter ausgezeichnet. Was den Personal-Trainer mit seiner Heimatstadt verbindet, warum er jetzt in Leipzig lebt und was es mit seinem Engagement für herzkranke Kinder auf sich hat.

Herr Molzahn, Sie wurden am Freitag zum Solinger Botschafter gekürt. Wie kam es dazu?

Molzahn Mein ehemaliger Klassenkamerad Roland Kloska hat mich gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, Pate für den Botanischen Garten zu werden.

Ach so, Botanischer Garten. Der liegt Ihnen als künftiger Botschafter also besonders am Herzen?

Molzahn Ehrlich gesagt war ich selbst ziemlich überrascht, als plötzlich die Rede von Botschafter war - denn zunächst ging es nur um eine Patenschaft für den Botanischen Garten. Dass Solingen mich nun auch als Botschafter will, finde ich absolut spannend und freue mich auf jeden Fall drauf.

Haben Sie schon irgendeine Vorstellung davon, wie Ihre Rolle als Botschafter aussehen wird?

Molzahn Ich bin ehrlich, ich hab' keine Ahnung (lacht). Das Ganze kam ja ziemlich spontan und überraschend. Ich kann mir aber vorstellen, dass es viel darum geht, Solingen nach außen zu tragen und für die Stadt zu werben. Ich bin bereits Botschafter für den Verein Fontanherzen. Und dabei geht es vor allem darum, viel über das Thema zu sprechen, bestimmte Namen zu nennen und auf den Verein aufmerksam zu machen. Das könnte ich mir so auch als Aufgabe für mich als Solinger Botschafter vorstellen.

Den Verein Fontanherzen haben Sie schon öfter im Zusammenhang mit Ihrer Wahl zum Mister Germany erwähnt - war das Engagement für herzkranke Kinder eine besondere Motivation, bei der Wahl anzutreten?

Molzahn: Ja, das war und ist immer noch eine große Motivation. Natürlich bin ich kein Heiliger, und mir ging es als sportlicher Typ auch um die Herausforderung. Aber die Idee, damit gleichzeitig etwas Gutes zu bewirken, hat mich angetrieben.

Und wie kommt es, dass Sie sich für die Fontanherzen entschieden haben?

Molzahn Ich wurde vor vier Jahren bei einer Veranstaltung von einem der Vereinsmitglieder angesprochen, ob ich als offener und herzlicher Typ nicht Botschafter von Solingen werden möchte. Der Verein war damals noch sehr klein, und es ist nach wie vor alles sehr familiär. Spätestens, als ich einige der betroffenen Kinder kennenlernte, war für mich klar, dass ich mich für sie engagieren will. Das klappt auch sehr gut, der Verein ist seit seiner Gründung vor fünf Jahren im Jahre 2012 schon sehr gewachsen und wird bekannter.

Sie sind letztes Jahr nach Leipzig gezogen - fühlen Sie sich trotzdem noch mit Solingen verbunden?

Molzahn Auf jeden Fall. Meine komplette Familie wohnt ja noch hier, und es wird immer meine Heimatstadt bleiben. Es zieht mich immer wieder zurück: An Weihnachten war ich hier, und Anfang des Jahres wurde ich für ein Training einer Fußballmannschaft in der Region gebucht.

Sie spielen also auch noch Fußball?

Molzahn Die Zeiten des Fußballspielens sind für mich lange vorbei, ich trainiere aber immer wieder Mannschaften und bin als Personal Trainer für Privatpersonen tätig.

Und die sind in Leipzig leichter zum Sport zu bewegen?

Molzahn (lacht) Nein, das kann ich so nicht sagen. Für meinen Umzug gibt es zwei Gründe; der eine ist meine Tätigkeit als Fotomodel, wofür ich vor allem im Raum München und Berlin Aufträge bekomme. Die ewige Pendelei war mir auf Dauer einfach zu anstrengend, und Leipzig ist ein guter Stützpunkt, wenn man so will. Und es ist ja auch eine sehr schöne Stadt.

Das ist aber vermutlich noch nicht der zweite Grund, oder?

Molzahn: (lacht) Nein, der zweite Grund ist meine Freundin, die auch hier in Leipzig wohnt. Der Umzug im Dezember hatte also berufliche und private Gründe. Als Personal- Trainer muss ich mich hier noch etablieren, es ist alles noch ein bisschen im Aufbau.

Ein paar Leipziger haben Sie ja bestimmt schon kennengelernt. Was verbinden die so mit Solingen?

Molzahn Ja, ein bisschen bin ich tatsächlich schon rumgekommen, und der Satz, den ich am meisten höre, ist: "Ach, Solingen, die Messerstadt!" Auch wenn das oft der einzige Bezugspunkt ist, finde ich es schön, dass die Leute Bescheid wissen und offensichtlich etwas mit Solingen verbinden.

Kennen Sie die persönlich?

Molzahn Leon Windscheid kenne ich aus dem Fernsehen und die anderen beidem vom Hörensagen. Ich bin aber schon gespannt, sie alle am Freitag zu treffen und zu sehen, welche Charaktere sich hinter den anderen drei Botschaftern verbergen.

DAS GESPRÄCH FÜHRTE DEBORAH HOHMANN.

(RP)
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